KIEL. Schleswig-Holsteins Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf wird mit dem Jahreswechsel turnusgemäß für ein Jahr den Vorsitz der Umweltministerkonferenz des Bundes und der Länder (UMK) übernehmen. Sie sagte dazu heute (27. Dezember): „Die Umweltpolitik steht 2012 vor großen Aufgaben, und vier Bereiche stehen dabei für mich im Zentrum, nämlich die Energiewende und der weitere Ausbau erneuerbarer Energien, die Biodiversität, der Klimaschutz und die Nachhaltigkeit im Umgang mit natürlichen Ressourcen.“ Weiter unterstrich sie, dass die umweltpolitischen Themen auf Grund ihrer Verknüpfung mit anderen Politikfeldern ganz oben auf die Tagesordnung der nationalen und internationalen Gremien gehörten. „Ich halte es für ungeheuer wichtig, dass sie auch angesichts der allgegenwärtigen Finanzkrise nicht in den Hintergrund geraten. Hierzu wird die UMK ihren Beitrag leisten“, kündigte Frau Rumpf an.
Deutschland werde nach den Beschlüssen zur Energiewende vom vergangenen Sommer bis zum Jahr 2022 schrittweise aus der Kernenergie aussteigen. Dazu müssten nun die erneuerbaren Energien beschleunigt ausgebaut und die Energieeffizienz deutlich verbessert werden. Um zukünftig einen sicheren und nachhaltigen Energiemix bereitzustellen, bedürfe es zudem eines Ausbaus der Stromverteilernetze sowie Speichersysteme und eines Umbaus des fossilen Kraftwerkparks, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industriegesellschaft zu erhalten.
Auch der Weg im Klimaschutz bleibe mühsam, wie zuletzt die internationale Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 gezeigt habe. „Für die weiteren Verhandlungen ist sehr wichtig, dass Einigkeit darüber erzielt wurde, ein verbindliches Klimaschutzabkommen bis 2015 vorzubereiten. Auch in diesem Zusammenhang wird die im Sommer 2012 in Rio de Janeiro stattfindende dritte Nachfolgekonferenz ‚Rio + 20‘ bedeutsam sein und die UMK beschäftigen. Ich erwarte starke Signalwirkungen für die europäische und deutsche Umweltpolitik“, erklärte Frau Rumpf. Gerade für die Küstenländer sei die Klimaschutzpolitik auch deshalb von herausragender Bedeutung, da mit dem Klimawandel der prognostizierte Meeresspiegelanstieg und die gleichzeitige Zunahme von Stürmen die norddeutschen Küstenländer vor große Herausforderungen stellen.
Neben der Klimaschutzpolitik werde zudem der weltweite Schutz und Erhalt von Ökosystemen ganz oben auf der Agenda der Umweltpolitik 2012 stehen. Das Artensterben habe sich nach UN-Angaben um das 100- bis 1.000-fache gegenüber dem natürlichen Wert beschleunigt. Auch die EU habe trotz einzelner Erfolge ihr Ziel, den Verlust an Artenvielfalt bis 2010 zu stoppen, nicht erreicht. „Es ist also höchste Zeit, um mit neuen Strategien dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Das würde gleichzeitig auch helfen, Naturkatastrophen, Wasser- und Nahrungsmittelknappheit sowie dem Treibhauseffekt vorzubeugen“, so die künftige UMK-Vorsitzende.
Jedes Bundesland übernimmt nach dem Rotationsprinzip in alphabetischer Reihenfolge für ein Jahr den UMK-Vorsitz. Vorgänger von Juliane Rumpf in diesem Amt war Sachsen-Anhalts Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens.
Im Jahr 2012 wird es wieder zwei Umweltministerkonferenzen geben, im Frühjahr in Schleswig und im Herbst in der Landeshauptstadt Kiel.
Frau Rumpf war 2010 bereits Vorsitzende der Agrarministerkonferenz.
Weitere Informationen im Internet: www.umweltministerkonferenz.de
Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Seyfert, Christiane Conrad
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