KIEL. Das Verbraucherschutzministerium warnt vor dem Jahreswechsel vor Böllern der „Marke Eigenbau“ sowie illegal importiertem Feuerwerk. Beides birgt erhebliche Risiken, die zu schweren Verletzungen und dauerhaften Gesundheitsschäden führen können.
So genannte Selbstlaborate, das sind „in Heimarbeit“ hergestellte Böller, sind in ihrer Wirkung teilweise mit kommerziellem Sprengstoff durchaus vergleichbar. Oft können schon wenige Gramm gravierende Explosionen verursachen. Selbst geringste Erschütterung oder Reibung kann diese Reaktion auslösen, was in der Vergangenheit auch in Schleswig-Holstein zu sogar tödlichen Unfällen geführt hat. Bei nahezu der Hälfte aller dokumentierten Sprengstoffexplosionen, die illegal herbeigeführt wurden, erfolgte die Explosion daher auch ungewollt bereits während der Herstellung oder der Sprengungsvorbereitung.
Hinzu kommt, dass das illegale Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion eine Straftat ist, selbst wenn dabei kein Sach- oder Personenschaden entsteht. Zudem ist bereits das Herstellen von Selbstlaboraten ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz.
Eine ebenfalls oft unterschätzte Gefahr ist illegal importiertes Feuerwerk. Geprüfte Feuerwerkskörper tragen immer das Zulassungszeichen der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM). Ausschließlich solche Artikel sollten beim Silvesterfeuerwerk verwendet werden. Illegal importiertes Feuerwerk hat meist eine erheblich größere Sprengkraft als zugelassenes Feuerwerk, oft sind die Zündschnüre zu kurz, die Verarbeitung ist mangelhaft und die Böller sind zum Teil mit Propfen aus Gips verschlossen, die wie lebensgefährliche oder tödliche Geschosse wirken können. Auch ihre Einfuhr ist ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und wird mit Geldstrafen oder Haft von bis zu drei Jahren bestraft.
Das Verbraucherschutzministerium rät auch beim Umgang mit zugelassenem Feuerwerk stets zur Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen. Eltern sollten auf ihren Nachwuchs unbedingt einwirken, um Unfälle mit Sach- oder Personenschäden zu verhindern, die ansonsten ein Leben lang nachwirken können.
Verantwortlich für diesen Pressetext:Christian Seyfert, Christiane Conrad
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