Familiengeführte Unternehmen befeuern Wirtschaft – DAX-Konzerne haben seit 2006 weniger neue Arbeitsplätze geschaffen

Familienunternehmen haben von 2006 bis 2010 rund 30.000 neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen. Damit sind familiengeführte Betriebe wesentlich am Aufschwung des Arbeitsmarktes beteiligt. Das hat eine Studie ergeben, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) http://www.zew.de in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen durchgeführt hat.

Top-500 analysiert

 

„Die Ergebnisse beziehen sich auf die Top-500 der Familienunternehmen, das sind die 500 größten Unternehmen nach Beschäftigung. Diese wurden in unserem Bericht mit DAX-Unternehmen verglichen, die seit 2006 nicht so viele Arbeitsplätze geschaffen haben wie die großen Familienunternehmen“, erklärt ZEW-Forscherin Sandra Gottschalk gegenüber pressetext.

Mit ihren Neueinstellungen haben die Familienunternehmen seit 2006 einen Beschäftigungszuwachs von neun Prozent. Zum Vergleich: Die Inlandsbeschäftigung bei den im DAX gelisteten Unternehmen ging im gleichen Zeitraum um 100.000 Stellen oder sieben Prozent zurück. Die vier im DAX gelisteten Familienunternehmen wurden in der Studie nicht berücksichtigt: Beiersdorf, Henkel, Metro und Merck.

Inlandsbeschäftigung gestiegen

Die Ergebnisse zeigen, dass die Inlandsbeschäftigung der Top-500 zwischen den Jahren 2006 bis 2010 von 3,3 auf 3,6 Mio. anstieg. Die DAX-Unternehmen haben in dieser Zeit die Inlandsbeschäftigung von 1,5 auf 1,4 Mio. reduziert. Weltweit verzeichneten die 500 größten Familienunternehmen sogar ein Beschäftigungsplus von elf Prozent. Das entspricht 500.000 neuen Arbeitsplätzen. Die Konzerne erzielten im gleichen Zeitraum lediglich einen weltweiten Beschäftigungsaufwuchs von knapp zwei Prozent, das waren 60.000 Arbeitsplätze.

Die Studie zeigt auch, dass Familienbetriebe in der Finanz- und Wirtschaftskrise weniger Beschäftigte verloren haben als die DAX-Konzerne. Der Umsatz litt dennoch: Die 500 großen familiengeführten Firmen mussten 2009 fast zehn Prozent Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Die Großkonzerne traf die Krise kaum: Die DAX-Konzerne dagegen konnten ein Umsatzplus von fast drei Prozent erwirtschaften. 2010 befanden sich mit einem Umsatzplus von elf Prozent sowohl die 500 größten Familienunternehmen als auch die DAX-Unternehmen mit einem Umsatzplus von 13 Prozent wieder auf Wachstumskurs.

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