Zum Tod von Silke Reyer: Eine Präsidentin zum „Anfassen“

Kiels ehemalige Stadtpräsidentin Silke Reyer ist am Freitag, 25. November 2011, verstorben. „Für die Landeshauptstadt ist der Tod von Silke Reyer ein schwerer Verlust. Ihr Einsatz bleibt ebenso unvergessen wie ihre Menschlichkeit. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei ihrer Familie und den Freunden“, erklärten Stadtpräsidentin Cathy Kietzer und Oberbürgermeister Torsten Albig. Silke Reyer war zwölf Jahre lang, von 1986 bis 1998, die höchste Repräsentantin der Landeshauptstadt – länger als jede andere Stadtpräsidentin und jeder andere Stadtpräsident nach dem Krieg. Dabei verstand sich die SPD-Politikerin stets als „Präsidentin zum Anfassen“. Stadtpräsidentin Kietzer und Oberbürgermeister Albig würdigten Reyer als Stadtpräsidentin, die in ihrem Amt Würde und Volksnähe verband: „Als Stadtpräsidentin war sie engagiert, sachorientiert, konsequent und aufrichtig, manchmal impulsiv, aber immer menschlich. Sie hat das Amt der Stadtpräsidentin ganz neu definiert.“ Das besondere Engagement Reyers galt neben den sozialen Aufgaben der Gleichstellung der Frauen, der Bekämpfung des Rechtsextremismus’, der Unterstützung von Friedensgruppen, der Aussöhnung mit früheren jüdischen Mitbürgern Kiels, den Partnerstädten und Patenschaften der Stadt und natürlich ihrem Stadtteil Mettenhof.

Silke Reyer, geborene Borggräfe, kam am 16. April 1940 in Kiel zur Welt, wuchs in der Wik auf und war seit der Hochzeit mit Horst Reyer im Jahr 1966 in Mettenhof zu Hause. Im Anschluss an den Schulbesuch arbeitete sie für die Stadtverwaltung und den DGB. Nach der Geburt der Tochter Inken im Jahr 1970 widmete sie sich der ehrenamtlichen Tätigkeit in der Kommunalpolitik sowie in der Arbeiterwohlfahrt, deren Kreisverband sie viele Jahre leitete. Kommunalpolitisch aktiv war Silke Reyer zunächst als Bürgerliches Mitglied im damaligen Sozialausschuss der Ratsversammlung und als Ortsbeiratsmitglied in Mettenhof.

1977 wurde sie Mitglied der Ratsversammlung und war bis zu ihrem Ausscheiden aus der Kommunalpolitik 1998 in zahlreichen Ausschüssen und Beiräten tätig sowie als Mitglied des Städtetages auf Bundes- und Landesebene. 1993 wurde Silke Reyer für ihre kommunalpolitische Tätigkeit mit der Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit erhielt Silke Reyer 1999 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In den vergangenen Jahren widmete sie sich dem Thema Theatermuseum: Silke Reyer war Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Aufbaus und der Gründung eines Theatermuseums in Kiel e.V.

 

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