Zwei Mio. Menschen und 32 Mio. Tonnen Ernteverluste könnten entschiedene Maßnahmen im Klimaschutz retten – und zwar pro Jahr. Das berichten Forscher vom UN-Umweltprogramm (UNEP) http://unep.org sowie vom International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) http://iiasa.ac.at zum Auftakt der Klimakonferenz in Durban. Wenngleich die Staaten die CO2-Reduktion weiter verfolgen sollten, wäre eine Strategie, die sich zusätzlich auf die klimaschädlichen Russpartikeln, Ozongase und Methan konzentriert, die mittelfristig effektivste Maßnahme zur Erreichung der Klimaziele. „Mit der CO2-Strategie alleine ist das Zwei-Grad-Ziel im Klimaschutz nicht zu erreichen. Nötig ist deshalb, zusätzlich auch bei Methan und Dieselruss – die beide sehr kurzfristige Treibhausgase sind und nur zwei Wochen in der Atmosphäre bleiben – anzusetzen. Hier würde Klimaschutz schnelle Effekte erzielen und zudem viele auch gesundheitliche Vorteile bringen“, berichtet IIASA-Mitautor Zbigniew Klimont im pressetext-Interview.
Russ verhindern
Grundlage der Aussagen sind Studien im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre. 2.000 mögliche Maßnahmen der Klimapolitik wurden dabei ausgewertet und 130 davon ausgewählt, die in Summe eine deutliche Bremsung der Globalerwärmung am ehesten erreichen würden. Die volle Umsetzung der 16 schlagkräftigsten Maßnahmen davon könnten bereits 90 Prozent des maximal erreichbaren Klimaschutzes bis 2030 verwirklichen, so die Wissenschaftler, deren Bericht von der schwedischen Regierung gefördert wurde.
Als eine der wichtigsten Maßnahmen sehen die Forscher, ineffiziente Kochstellen und traditioneller Ziegelöfen vor allem in Entwicklungsländern durch neuere, wirksamere Alternativen auszutauschen. Das Klima würde von der Verringerung der Russemissionen dadurch deutlich profitieren – schon deshalb, da die dabei entstehenden Partikel auf Eiskappen und Gletschern die Reflexion des Sonnenlichtes verhindern und somit das Schmelzen beschleunigen. Gleichzeitig würde sich die Gesundheit der Menschheit drastisch bessern – gehen doch viele Kindstode auf die Luftverschmutzung in Innenräumen und im Freien zurück.
Teils Gewinne statt Kosten
Die Forscher schlüsseln die nötigen Maßnahmen auch auf die einzelnen Regionen auf. Europa sollte demnach vor allem die Methanausstöße aus der Öl- und Gasproduktion sowie von Pipelines und Müllkippen reduzieren. Anzusetzen wäre auch bei Heizungen mit Biomasse, bei der Schifffahrt und bei offenem Verbrennen von Biomasse in arktischen Regionen. 50 Prozent der globalen Methan- und Russverringerung würden langfristig keine Kosten, sondern Gewinne einbringen, so die Forscher. Grundvoraussetzung der Wirksamkeit aller Maßnahmen ist allerdings, dass alle Staaten zugleich auch die CO2-Reduktion ernsthaft angehen.
pdf-Download des Berichts unter http://www.iiasa.ac.at/docs/HOTP/2011/Nov11/UNEP.pdf
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Rauchfang: Neben CO2 auch andere Abgase klimaschädlich (Foto: pixelio.de/wrw)