Wie de Jager weiter sagte, werde die Einsparung im Universitätshaushalt durch private Mittel kompensiert. Dank der Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Flensburg konnte erreicht werden, Finanzmittel aus Spenden und Stiftungen insbesondere für das „Kompetenzzentrum für Unternehmertum und Mittelstand“ zu akquirieren. Darüber hinaus wird die Universität ab 2019 zwei Professuren im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich nicht wieder besetzen. Mit dem jetzt eingeschlagenen Weg wurde auch eine Empfehlung der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) berücksichtigt, die von einer Schließung der Studiengänge abgeraten hatte. An den vier verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen sind derzeit insgesamt 791 Studierende immatrikuliert.
Die WKN hatte 2010 im Auftrag des Landes die Hochschule kritisch begutachtet und die Situation der Hochschule als insgesamt schwierig bewertet. Dabei war unter anderem bemängelt worden, dass sie keinen klaren Forschungsschwerpunkt habe. Außerdem solle die Universität den Bachelorstudiengang „Vermittlungswissenschaften“ reformieren und ein Zentrum für Lehrerbildung aufbauen. De Jager kündigte an, dass Universität und Wissenschaftsministerium in den kommenden Monaten eine Zielvereinbarung zur weiteren Umsetzung der WKN-Empfehlungen abschließen werden. Zur künftigen Struktur der Lehramtsausbildung wird das Wissenschaftsministerium nach den Worten von de Jager dem Landtag voraussichtlich noch im November einen Zwischenbericht vorlegen.
Mit Blick auf das vorgelegte Konzept für die deutsch-dänische Zusammenarbeit im Hochschulbereich sagte de Jager: „Unsere Bestandsaufnahme hat gezeigt, dass es bereits jetzt umfangreiche Kooperationen gibt, die sich nicht nur auf das unmittelbare Grenzgebiet beschränken, sondern neben den Flensburger Hochschulen und der Syddansk Universitet auch die Kieler Universität und Fachhochschule, die Fachhochschule Westküste, das UKSH und die dänischen Universitäten in Aalborg und Arhus einbeziehen.“
Die grenznahen deutschen und dänischen Hochschulen erhalten für ihre derzeit laufen-den 24 Projekte rund 16 Millionen Euro aus EU-Mitteln. Eine herausragende Rolle spiele dabei das Projekt „Wissensregion“, das im Wesentlichen von den Universitäten und Fachhochschulen in Flensburg und Kiel und von der Syddansk Universitet getragen werde. Hiermit werde bereits erfolgreich die Zusammenarbeit im Bereich „Forschung und Technologietransfer“ sichergestellt. In den kommenden Jahren soll die Arbeit in dem Projekt mit den zusätzlichen Bereichen Lehre, wissenschaftlicher Nachwuchs und Zusammenarbeit mit der Wirtschaft abgerundet werden. Hierfür werden EU-Mittel bis Ende 2014 zur Verfügung gestellt.
H. Haase | Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr | Kiel