Arbeitslosenquote bei Absolventen mit traditionellem Abschluss niedrig / Wer einen Bachelor hat, steht sogar noch besser da…
Die Arbeitslosenquote liegt sowohl für Fachhochschul- als auch für Universitätsabsolventen mit traditionellen Abschlüssen – Diplom, Magister, Staatsexamen – nach einem Jahr bei 4 Prozent. Bachelors sind sogar noch seltener arbeitslos (3 Prozent, FH bzw. 2 Prozent Uni). Das zeigt die aktuelle Absolventenstudie des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF). Mehr als 10.000 Absolventen des Prüfungsjahrgangs 2009 wurden in einer bundesweit repräsentativen Untersuchung gut ein Jahr nach dem Examen befragt. „Die Berufsaussichten für Hochschulabsolventen sind gut und werden sich wegen des Fachkräftemangels weiter verbessern“, betonte Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung. „Wir haben mit dem Hochschulpakt und dem Ausbau der Studienplätze die richtige Antwort auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes gegeben.“
Die Ergebnisse belegen, dass den meisten Hochschulabsolventen der Berufseinstieg gut gelingt: Auch der Anteil derjenigen, die in beruflichen Positionen unterhalb ihres Qualifikationsniveaus arbeiten, ist gering. Nur drei Prozent der erwerbstätigen Fachhochschulabsolventen und fünf Prozent der erwerbstätigen Universitätsabsolventen mit Diplom, Magister oder Staatsexamen arbeiten in solchen Positionen. „Damit fällt der Berufsstart im Vergleich zum vier Jahre zuvor befragten Jahrgang 2005 noch besser aus“, so Projektleiter Kolja Briedis. Im Vergleichszeitraum sind auch die Brutto-Jahresgehälter für Vollzeitbeschäftigte erkennbar angestiegen. Nachdem das durchschnittliche Einstiegsgehalt der Absolventen vor vier Jahren noch rund 33.000 Euro betrug, verdienen sie nun im Durchschnitt 37.250 Euro (FH) bzw. 37.500 Euro (Uni). Zwischen den Fachrichtungen unterscheiden sich die Einkommen jedoch deutlich. Spitzenverdiener sind die Mediziner mit knapp 50.000 Euro pro! Jahr, Absolventen geisteswissenschaftlicher Fächer oder der Sozialpädagogik starten dagegen mit rund 27.000 Euro pro Jahr ins Erwerbsleben.
Bachelorabsolventen schließen nach dem Abschluss oft ein weiteres Studium an. 77 Prozent der Bachelors von Universitäten und 53 Prozent der Bachelors von Fachhochschulen haben ein Jahr nach dem Abschluss ein weiteres Studium – in der Regel ein Masterstudium – aufgenommen. Rund 90 Prozent von ihnen konnten an ihrer Wunschhochschule weiterstudieren. „Das belegt: Die bisherige Sorge um die Zulassung zum Masterstudium ist im Normalfall unbegründet“, erläutert Mitautor Gregor Fabian. Die Bachelorabsolventen wollen vor allem aus persönlicher Motivation ein Masterstudium anschließen. Nur wenige tun es, weil sie die Berufsaussichten mit einem Bachelorabschluss skeptisch beurteilen. Wichtiger ist den weiterstudierenden Bachelorabsolventen die persönliche Weiterbildung, der Wunsch nach einer Spezialisierung oder das Ziel, mit dem weiteren Abschluss den eigenen fachlichen und beruflichen Neigungen nachgehen zu können. Gegen ein Masterstudium entscheiden sich Bachelo! rs vor allem, weil sie den Wunsch haben, Geld zu verdienen, weil sie ein festes Berufsziel im Blick haben und weil sie mit ihrem Bachelorabschluss gute Berufsaussichten verbinden.
Bachelorabsolventen, die nicht weiterstudieren, gelingt der Berufsstart überwiegend gut. Dies gilt vor allem für Bachelorabsolventen von Fachhochschulen. Nur sieben Prozent der erwerbstätigen Bachelors arbeiten ein Jahr nach dem Abschluss in Positionen, die unterhalb ihres Qualifikationsniveaus liegen. Auch die Starteinkommen liegen mit durchschnittlich 33.650 Euro trotz der kürzeren Regelstudienzeit nur etwa zehn Prozent unter denen der Fachhochschulabsolventen mit Diplom.
Für den Berufsstart der Bachelorabsolventen von Universitäten ergibt sich ein differenzierteres Bild. In vielen Fachrichtungen fallen die Unterschiede zwischen alten und neuen Abschlüssen eher gering aus. Beispielsweise liegen die Starteinkommen für Bachelorabsolventen der Wirtschaftswissenschaften bei 33.000 Euro; Absolventen mit Diplom verdienen 37.500 Euro. Probleme beim Berufseinstieg haben in erster Linie Bachelorabsolventen der Geisteswissenschaften. So ist hier etwa jeder Vierte ein Jahr nach dem Abschluss unterqualifiziert beschäftigt.
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung