KIEL. Der neue Jagd- und Artenschutzbericht für Schleswig-Holstein ist heute (18. November) erschienen. Da das Jahr 2010 von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt“ ausgerufen wurde, steht auch dieses Thema im Jagd- und Artenschutzbericht im Fokus. Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf sagte: „Der Bericht zeigt auf mehr als 150 Seiten einen repräsentativen Ausschnitt des gesamten Spektrums des Artenschutzes und der Jagd. Einen Schwerpunkt bilden in diesem Jahr die so genannten Agrarvögel, also zum Beispiel Austernfischer, Kiebitz, Rotschenkel oder Uferschnepfe. Sie haben in Schleswig-Holstein mit seinen landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen eine besondere Rolle inne. Die meist am Boden brütenden Arten haben es mit der modernen Form der Landbewirtschaftung oftmals schwer und bedürfen daher unterstützender Maßnahmen.“
Aber auch die Pflanzenvielfalt zwischen Nord- und Ostsee wird wieder in verschiedenen Berichten gewürdigt. Das Spektrum reicht von der besonderen pflanzlichen Artenvielfalt in St. Peter-Ording mit unter anderem dem deutschlandweit einzigen Vorkommen des Vogelfuß-Klees über das neue Vertragsnaturschutzmuster „Ackerlebensräume“ bis hin zur Verbreitung des Riesenschachtelhalms, der bis zu 1,50 Meter hoch werden kann, und der Wegwarte in Schleswig-Holstein, der „Blume des Jahres 2009“.
Auch besondere Projekte werden vorgestellt, zum Beispiel das Fledermauswinterquartier im Wisentgehege Kropp, der Fledermausschutz der Kreisjägerschaft Eutin im jagdlichen Schießsportzentrum Kasseedorf, die Arbeit der Artenagentur und der Stiftung Naturschutz sowie der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten.
„Die eindrucksvolle Arbeit des Artenschutzes und der Jagd in Schleswig-Holstein wird im Jahresbericht wieder in ihrer großen Vielfalt gezeigt“, lobte Landwirtschaftsministerin Rumpf. Sie betonte, dass die meist ehrenamtlich durchgeführten Projekte zeigten, welch wichtige Erfolge für Naturschutz und Jagd mit finanzieller Förderung des Landes erreicht werden können. „Sie stehen aber auch im Zeichen eines weltweiten Verlustes an biologischer Vielfalt. Schleswig-Holstein setzt daher auf die Umsetzung seines Artenhilfsprogramms und auf den Vertragsnaturschutz“, sagte sie.
Selbstverständlich werden im Jagd- und Artenschutzbericht auch die Streckenergebnisse der jagdbaren Tierarten fortgeführt. Damit verbunden ist eine jeweilige Einschätzung der Bestandssituation. Ein jagdliches Schwerpunktthema ist die Verbreitung der Schalenwildarten sowie die damit verbundene Schadensproblematik und mögliche Lösungsansätze.
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