München (pte/14.10.2011/13:45) Wer bald nach einem ernsten Schlaganfall seine Beine wieder überkreuzen kann, hat gute Chancen der Genesung. Das berichten Neurologen der Universität München http://klinikum.uni-muenchen.de in der Zeitschrift „Neurology“. „Bestätigt sich das Ergebnis in anderen Studien, hätte man somit den ersten motorischen Marker, der vorhersagt, wie es dem Patienten geht und welche Therapie er braucht“, erklärt Studienleiter Berend Feddersen im pressetext-Interview. Prognose des Überlebens
Die Mediziner untersuchten 68 Patienten, die nach schwerem Schlaganfall mit extrem schlechten Ausgangswerten in die Klinik aufgenommen wurden. 34 von ihnen kreuzten im Krankenbett – im intubiert beatmeten Zustand – innerhalb der ersten 15 Tage unwillkürlich ihre Beine, die anderen 34 nicht.
Das machte einen enormen Unterschied, zeigte die weitere Beobachtung der Patienten über ein Jahr: Von den Beinkreuzern verstarb in dieser Zeit nur einer, von den anderen 18 Patienten. Beinkreuzer zeigten bei der Entlassung auch deutlich weniger Sprach- oder Bewegungsstörungen und konnten danach weit eher selbstständig leben.
Blick auf Beine statt Kernspin
Das Beinkreuzen im Bett lässt sich im Spital relativ leicht beobachten. Mit einem Kraftaufwand von bloß 56 Newton gehört es zu den ersten Bewegungen, zu denen Schlaganfallpatienten fähig sind, erklärt Feddersen. „Vorstellbar wäre, dass man in Zukunft die Physiotherapie an derartige Prognosen anpasst und statt etwa dem passiven Durchbewegen aktive Übungen durchführt.“
Bisher braucht man für die Prognose komplizierte neurologische Untersuchungen. Entweder wird dabei der Schweregrad der Schädigung des Nervensystems gemessen – was laut dem Münchner Forscher nur unzureichend gelingt – oder man berechnet die Größe des geschädigten Areals, was in Folge einer Kernspin-Tomografie möglich ist.
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