Paris (pte/22.09.2011/10:00) Ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Institut Pasteur http://www.pasteur.fr wird die klinischen Tests eines neuen Impfstoffes gegen Malaria nach ersten vielversprechenden Ergebnissen in Burkina Faso ausweiten. Diese Tests waren darauf ausgerichtet, die Sicherheit des Impfstoffes zu überprüfen. Das Team um Pierre Druilhe fand jedoch heraus, dass die geimpften Kinder auch sehr gut gegen Malaria geschützt waren. Eine größere Studie mit 800 Kindern ist für Mali geplant. Die Forscher hoffen, dass der Impfstoff auch in der Herstellung kostengünstig sein wird. Anhaltende Immunität
Bis heute wurden rund 100 verschiedene Kandidaten für einen Malaria-Impfstoff entwickelt. MSP3, der jetzt getestet wurde, ist jedoch erst der zweite, bei dem sich ein wirklicher Schutz gegen die Krankheit nachweisen lässt. An der randomisierten Doppelblindstudie nahmen 45 Kinder teil. Es zeigte sich, dass die geimpften Kinder drei bis vier Mal seltener erkrankten. Anfangs wurden die Kinder in drei Gruppen aufgeteilt. Zwei erhielten den von Druilhe entwickelten Impfstoff. „Diese beiden Gruppen verfügten durch die Impfung über eine sehr ähnliche Immunreaktion und der Schutz war beinahe gleich gut. Das macht Mut, auch wenn es sich um nur eine kleine Gruppe handelt.
Der Impfstoff basiert auf der Tatsache, dass manche Erwachsene in Afrika immun werden, weil sie permanent in Kontakt mit der Krankheit kommen. Die Wissenschaftler entdeckten mit MSP3 ein entscheidendes Protein, das den Körper dazu bringt, Antikörper auszubilden. Dieses Protein ist einzigartig und verändert sich bei den verschiedenen Stämmen des Parasiten, der die Krankheit verursacht kaum. Es wird davon ausgegangen, dass es bei der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes von entscheidender Bedeutung sein kann.
Trotz Erfolgen weitere Studien nötig
Louis Miller, ein Mitautor der Studie und früherer Mitarbeiter der National Institutes of Health http://nih.gov hat betont, dass er diesen Ansatz schon immer bevorzugt hat, da er Erfolgsmöglichkeiten in einem schwierigen Feld eröffnet. Druilhe bleibt trotz des Erfolges und der bereits geplanten weiteren Studie aber vorsichtig. Es habe einfach zu viele Meldungen über wirksame Impfstoffe gegeben. „Die Bestätigung dieser Ergebnisse ist entscheidend und wir haben bereits begonnen, daran zu arbeiten.“ Der zweite Impfstoff, mit dem bereits gute Ergebnisse erzielt wurden, trägt die Bezeichnung RTS,S. Seine Entwicklung wurde von der Bill and Melinda Gates Foundation finanziert. Er soll bald bei GlaxoSmithKline in Produktion gehen.
Es gibt jedoch Bedenken, dass der Impfstoff vor allem für Menschen in Afrika und anderen von Malaria betroffenen Regionen zu teuer sein könnte. Druilhe erklärt, dass sein Impfstoff deutlich billiger ist. Die Kosten sollten bei einem halben Dollar oder weniger pro Flasche liegen. Details der Studie in Burkina Faso wurden im New England Journal of Medicine http://nejm.org veröffentlicht.
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