Alkoholwerbung auf Facebook: Die Regeln verschärfen sich (Foto: facebook.com)

Social Web: Schärfere Regeln für Alkoholwerbung – Erweiterte Verhaltensvorschriften sollen Jugendschutz verbessern

 

Brüssel/Washington (pte/22.09.2011/06:05) Hersteller alkoholhaltiger Getränke müssen sich im Bereich der sozialen Online-Medien auf härtere Werberichtlinien gefasst machen. Einem aktuellen Bericht des Wall Street Journal (WSJ) zufolge soll schon am 30. September in den USA und Europa ein neues, erweitertes Regelwerk an freiwilligen Verhaltensvorschriften installiert werden, das die Werbe- und Marketingaktivitäten der Branche auf Facebook und Co deutlich beschränken könnte. Das Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf einer Verbesserung des Jugendschutzes.Alkoholwerbung auf Facebook: Die Regeln verschärfen sich (Foto: facebook.com) „Die Richtlinien für Alkoholwerbung sind weltweit ganz unterschiedlich und werden auf verschiedenen Ebenen – national, europäisch und durch Vorgaben der WHO – geregelt“, erklärt Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) http://www.zaw.de , im Gespräch mit pressetext. Deutschland zähle im internationalen Vergleich eher zu den liberaleren Ländern. „Insbesondere von Seiten der WHO wird in letzter Zeit immer wieder versucht, strengere Regeln zu etablieren, die Werbung weiter einschränken sollen. In Deutschland gibt es aber in dieser Hinsicht zurzeit keine konkreten Forderungen“, so Nickel.

Sozial verantwortungsvolle Werbung

„Wir haben hier eine Reihe von Alkoholherstellern, die aufstehen und sagen, dass sie ihre Produkte in einer sozial verantwortungsvollen Art und Weise bewerben wollen“, zitiert das WSJ Hemanshu Nigam, Chief Executive bei der Online-Beratungsfirma SSP Blue http://sspblue.com , die für die Ausarbeitung der neuen Richtlinien verantwortlich zeichnet. Diese sehen unter anderem vor, dass der Zugang zu den offiziellen Auftritten entsprechender Marken auf Netzwerken wie Facebook nur mehr ab einem bestimmten gesetzlich vorgegebenen Alter möglich sein soll. Die betroffenen Unternehmen sollen sich zudem dazu verpflichten, ungeeignete Inhalte zu entfernen und „verantwortungsvolles Trinken“ zu bewerben.

„Keine Verschärfung notwendig“

„Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Einführung des Zigaretten-Werbeverbots wird nun auch bei den Alkoholherstellern versucht, die Zügel weiter anzuziehen“, meint ZAW-Sprecher Nickel. Nach Auffassung des Experten seien aber – zumindest in Deutschland – gegenwärtig keine weiteren Verschärfungen der freiwilligen Verhaltensregeln notwendig. Bei einzelnen Verstößen könne jederzeit beim Deutschen Werberat eine Beschwerde eingereicht werden.

„Was innerhalb der sozialen Netzwerke in puncto Alkoholwerbung passiert, hängt nicht nur von den Verhaltensregeln ab, die sich die Hersteller auferlegen, sondern auch von den entsprechenden Vorgaben des jeweiligen Online-Portals“, gibt Nickel abschließend zu bedenken. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Facebook in den USA zur Einhaltung strengerer Richtlinien gedrängt wird. Man muss aber erst noch sehen, ob diese Debatte auch bei uns ankommt.“

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