Gemeinschaftsschule Kiel-Friedrichsort wird „Partnerschule des Leistungssports“ – Kaus Schlie: Duale Karriere früh beginnen und fördern

KIEL. Die Gemeinschaftsschule Kiel-Friedrichsort erhielt am Montag (12. September) das Siegel „Partnerschule des Leistungssports“. Sie ist nach der Lauenburgischen Gelehrtenschule in Ratzeburg damit die zweite Bildungseinrichtung in Schleswig-Holstein, die diese Auszeichnung erhält. Bei der Aushändigung der Urkunde an Schulleiter Klaus Weigel sagte Innenminister Klaus Schlie: „Der Titel ist eine Verpflichtung für die Zukunft, zu noch mehr Anstrengungen, sportliche Spitzenleistungen mit guter schulischer Ausbildung zu verbinden.“

Sportler sollten so früh wie möglich daran denken, zweigleisig zu fahren. Die duale Karriere beginne nicht erst während des Studiums. Mit den Partnerschulen des Leistungssports sollen nach Aussage des Ministers die Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in den Leistungs- und Spitzensport wohlfühlen.

Der Präsident des Landessportverbandes Schleswig-Holstein (LSV), Dr. Ekkehard Wienholtz, sagte: „Die Einrichtung von ‚Partnerschulen des Leistungssports‘ ist der Beginn einer neuen systematische Elitenförderung im Nachwuchsleistungssport.“ Mit der Vergabe dieses Titels sei eine wichtige Hürde genommen worden, um vielleicht schon in Kürze die Bundesförderung für „Eliteschulen des Sports“ nach Schleswig-Holstein holen zu können. Dies sei wichtig für den Sport im Sportland Schleswig-Holstein, das aktuell das einzige Bundesland sei, das keine „Eliteschule des Sports“ vorweisen könne. „Es ist unser erklärtes Ziel, diesen Zustand zu ändern“, sagte Wienholtz.

Schulen mit dem Siegel einer „Partnerschule des Leistungssports“ verpflichten sich, die Karriere sportlich hochbegabter Schülerinnen und Schüler mit den schulischen Pflichten noch besser in Einklang zu bringen. Die Auszeichnung „Partnerschule des Leistungssports“ ist an die Einhaltung strenger Regeln und Verpflichtungen geknüpft, die das Bildungsministerium, das Innenministerium, der Landessportverband (LSV) und der Trägerverein des Olympiastützpunktes Hamburg/Schleswig-Holstein im Frühjahr vergangenen Jahres vereinbart haben.

Schulen können sich um den Titel beim Bildungsministerium bewerben. Über den Antrag entscheidet ein Gremien, dem jeweils ein Mitarbeiter des Bildungs- und des Innenministeriums, des LSV und Olympiastützpunktes angehören. Zugang zu den Partnerschulen des Leistungssports haben die talentiertesten Kinder und Jugendlichen. Sie werden von den Sportfachverbänden nach festgelegten Leistungskriterien ausgewählt. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme an einer Partnerschule des Leistungssports trifft der jeweilige Schulleiter.

Vom Innenministerium erhält jede „Partnerschule des Leistungssports“ für die Anschaffung langlebiger Sportgeräte oder medizinischer Geräte 5.000 Euro im Jahr. Das Bildungsministerium stellt im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten eine Koordinatorenstelle zur Verfügung, die Schüler bei der Abstimmung zwischen schulischen und sportlichen Maßnahmen unterstützt. Der Landessportverband und der Olympiastützpunkt sorgen für Training und Betreuung.

Die Anerkennung als Partnerschule des Leistungssports dauert einen olympischen Zyklus. Während dieser vier Jahre legen die Schule und die mit ihr kooperierenden Sportfachverbände jährlich einen Bericht über ihre Arbeit an der Partnerschule vor. Die Laufzeit verlängert sich für die Dauer des nächsten olympischen Zyklus automatisch, wenn keiner der Partner vor Ablauf der Frist Widerspruch gegen die Anerkennung einlegt.

Thomas Giebeler | Innenministerium | Kiel