KIEL. Die Anzahl an Seehunden im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer hat gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich zugelegt und einen neuen Höchststand erreicht. Das teilt das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume als Zwischenergebnis nach bisher vier Zählflügen in diesem Jahr mit. Insgesamt wurden 10.941 Seehunde gezählt. Das entspricht einer Steigerung von knapp 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den Jungtieren ist der Zuwachs bedeutsam. 3.294 Jungtiere wurden erfasst, 421 mehr als im Jahr 2010. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf freut sich über die weiterhin positive Entwicklung der Seehundpopulation an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Als wesentliche Grundlage hierfür sieht sie den Schutz der Tiere im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer. „Hier gilt das Motto ‚Natur Natur sein lassen‘, wodurch die Seehunde optimale Lebensbedingungen erhalten. Trotz zweier Staupeepidemien in den Jahren 1988 und 2002 zeigt sich ein langjähriger Aufwärtstrend im Vergleich zu den siebziger Jahren, als es nur noch knapp 1.500 Seehunde im schleswig-holsteinischen Wattenmeer gab. Damit liegt der Bestand jetzt wieder in einer natürlichen Größenordnung, wie sie für die Zeit vor etwa 100 Jahren angenommen wird.“
Der Bestand der Seehunde im Nationalpark Wattenmeer wird jedes Jahr bei fünf Zählflügen ermittelt, die im Zeitraum von Juni bis August stattfinden. Dabei werden die Tiere gezählt, die in den Sommermonaten auf den trocken gefallenen Sandbänken in der Sonne liegen.
Eine abschließende Bewertung der Seehundzahlen ist zurzeit noch nicht möglich, da noch ein Zählflug aussteht und die Ergebnisse aus Niedersachsen, den Niederlanden und Dänemark noch nicht vorliegen. Es bleibt zu hoffen, dass die vielen Jungtiere das kritische erste Jahr gut überstehen und starke Herbststürme und Krankheiten ihnen nicht zu sehr zusetzen.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Dr. Gerald Finck, Christiane Conrad
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel