BROKDORF, KIEL, 05.09.19 – Im Kernkraftwerk Brokdorf wurden bei einer Wartung an einem Notstromdiesel Reibspuren an Zylinderlaufbuchsen festgestellt…
Das teilte die schleswig-holsteinische Reaktorsicherheitsbehörde (Energiewendeministerium) heute (5. September) in Kiel mit. Die Reibspuren deuten auf einen erhöhten Verschleiß hin. Hinweise auf Funktions- oder Verfügbarkeitseinschränkungen hatte es nach Auskunft der Behörde nicht gegeben. Die Zylinderlaufbuchsen einschließlich der Kolben werden vorsorglich ausgetauscht.
Die Betreibergesellschaft (PreussenElektra) hat das Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet und der Reaktorsicherheitsbehörde fristgemäß gemeldet.
Die Behörde hat die Ursachenklärung unter Beteiligung von Sachverständigen aufgenommen. Dabei wird auch geprüft, ob das Ereignis auf andere Dieselaggregate übertragbar ist.
Hintergrund
Die betroffene Notstromerzeugungsanlage versorgt bei einem Ausfall der Stromversorgung sicherheitstechnisch wichtige Systeme mit elektrischer Energie.
Erläuterung zu den Kategorien der meldepflichtigen Ereignisse:
Orientiert an der sicherheitstechnischen Bedeutung und Eilbedürftigkeit von Abhilfemaßnahmen werden Meldepflichtige Ereignisse in Deutschland in drei Kategorien eingeteilt: Normalmeldung (N) = Meldefrist fünf Arbeitstage, Eilmeldung (E) = Meldefrist 24 Stunden und Sofortmeldung (S).
Aussender: Patrick Tiede und Joschka Touré, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (SH)
Redaktion: Torben Gösch