Berlin, 01.09.19 – In der Demokratischen Republik Kongo sind bereits rund 2000 Menschen an dem Ebola-Virus gestorben, fast 3000 haben sich seit Beginn dieses Ausbruchs am 1. August 2018 infiziert…
Im Nachbarland Uganda wurde nun ein kongolesisches Mädchen positiv auf Ebola getestet. Save the Children fürchtet, dass die Epidemie noch mindestens ein Jahr andauern wird.
Die Länderdirektorin von Save the Children in der DR Kongo, Heather Kerr, sagt:
„Ebola fordert weiterhin Kinderleben, zerreißt Familien und ganze Gemeinschaften. Dieser Ausbruch ist extrem tödlich. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 67 Prozent im Vergleich zu den üblichen 55 Prozent. Wir sind sehr traurig darüber, dass inzwischen schon 2000 Menschen in der Demokratischen Republik Kongo an Ebola gestorben sind, darunter weit über 500 Kinder.
Zudem haben viele Kinder mindestens einen Elternteil verloren oder können nicht mehr zur Schule gehen, weil die Schulen geschlossen sind oder weil sie arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen.
Dieser Ausbruch ist nicht unter Kontrolle – erst gestern wurde in Uganda bei einem neunjährigen Mädchen aus der Demokratischen Republik Kongo das Virus diagnostiziert. Es besteht die reale Gefahr, dass die Epidemie noch mindestens ein weiteres Jahr andauert, und dies könnte Auswirkungen auf die gesamte Region haben.
Angesichts der steigenden Todeszahlen arbeitet Save the Children unermüdlich mit Partnern und der Regierung zusammen, um neue Ansteckungen zu vermeiden und im Verdachtsfall schnell zu reagieren. Wir schulen Gesundheitspersonal und unterstützen bestehende Gesundheitseinrichtungen, um Ebola-Fälle zu identifizieren und zu isolieren. Wir sorgen auch dafür, dass Kinder und ihre Familien die richtigen Informationen über Ebola haben, denn Fehlinformationen sind eines der Haupthindernisse für eine effektive Behandlung dieser Krankheit. Unsere Teams klären die Menschen in den Gemeinden darüber auf, wie sie sich selbst schützen können und was sie tun müssen, wenn sie sich krank fühlen.
Wir wollen nicht weiter die Todesfälle zählen. Die internationale Gemeinschaft muss neue Mittel bereitstellen, um zu verhindern, dass sich das Virus in der Region weiter ausbreitet und weitere Opfer fordert. Die Regierung der DR Kongo muss sicherstellen, dass es noch für mindestens ein weiteres Jahr genügend Dosen des Merck-Impfstoffs gibt und dass die Zahl der zugelassenen Impfstoffe erhöht wird.
Wir fordern die Regierung der Demokratischen Republik Kongo ferner auf, dafür zu sorgen, dass die Kinder trotz der Krise weiter ihr Recht auf Bildung erhalten, dass die Schulen wegen des Ausbruchs nicht geschlossen werden und dass die Kinder für den richtigen Umgang mit Ebola geschult werden.“
Am 27. August meldete die WHO insgesamt 2997 Ebola-Fälle (2892 bestätigte und 105 wahrscheinliche Fälle). Mindestens 1998 sind Menschen an dem Ebola-Virus gestorben.
Aussender: Susanne Sawadogo, Save the Children Deutschland e.V.
Redaktion: Torben Gösch