IBM: „Weather Channel“ missbraucht Daten – Reichweitenstarke Anwendung soll auf User-Standortdaten zugreifen und diese an Dritte verkaufen

Standort: Daten offenbar an Dritte verkauft (Foto: weather.com)
Standort: Daten offenbar an Dritte verkauft (Foto: weather.com)

Armonk/Los Angeles, 08.01.19 – Die „Weather Channel“-App des IT-Giganten IBM http://weather.com wird der Datenweitergabe an Dritte beschuldigt. Laut der Klage der Stadt Los Angeles gegen das Unternehmen geht hervor, dass der Weather Channel Zugriff auf persönliche Standortdaten genommen und diese an Dritte weitergegeben haben soll, um Geld zu verdienen…

Verschleierte Motive

Laut Rechtsanwalt Michael Feuer hat die populäre App die Nutzer glauben lassen, dass die Standortdaten nur genutzt werden, um personalisierte Vorhersagen und Benachrichtigungen machen zu können. „In Wahrheit hat das Unternehmen von den Daten profitiert und finanzielle Vorteile daraus gezogen. Die Verwendungszwecke hatten nichts mit der Vorhersage des Wetters zu tun“, heißt es in der Klageschrift.

Feuer zufolge wurden die Daten vom Weather Channel an Dutzende Webseiten verkauft, die diese für zielgerichtete Werbungen nutzten. In der Klage werden zivilrechtliche Sanktionen in einer Höhe von bis zu 2.500 Dollar (rund 2.200 Euro) für jedes Vergehen gefordert. Laut Feuer hat der Weather Channel seine Motive mithilfe einer umfangreichen Datenschutzerklärung verschleiert. Vier Fünftel der Nutzer haben zugestimmt, ihre geologischen Daten zu teilen.

Längst keine Einzelfälle

Die Klage folgt einem folgenschweren Report aus dem vergangenen Monat, aus dem hervorgeht, dass die Unternehmen Weather Channel, „Gasbuddy“ und „Weather Bug“ die Daten der User sammeln, ohne deren Einverständnis einzuholen. In der Kategorie Wetter zählt die Weather-Channel-App zu den beliebtesten im App Store. Insgesamt sprechen über 100 Mio. Downloads der Anwendung für ihre Reichweite.

Aussender: pressetext, Carolina Schmolmüller
Redaktion: Torben Gösch