Caroline Schwarz zum 62. Tag der Heimat in Neumünster: Die Fremde wurde Heimat, aber die Heimat nicht fremd

NEUMÜNSTER. „Wir machen die Fremde zur Heimat, aber die Heimat wurde nicht zur Fremde. Dieser Satz auf der Einladung macht Mut“, sagte die Beauftragte für Kultur der Landesregierung heute (7. August) auf dem 62. Tag der Heimat in Neumünster. Sie überbrachte die Grüße des Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen und des Kulturministers Dr. Ekkehard Klug und betonte, es gebe nach wie vor zu viele politische Flüchtlinge auf der Welt. „Jeder politische Flüchtling ist das Opfer einer Zwangssituation“, sagte Schwarz. Daher sei die Aufforderung an uns alle hochaktuell, „zu versuchen, diesen Menschen ein neues Zuhause zu geben“.

Die Kulturbeauftragte erinnerte daran, dass Schleswig-Holstein einst das Flüchtlingsland Nummer eins gewesen sei und die Aufgabe, mehr als eine Million Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zu integrieren, hervorragend gelöst habe. Besonders beeindruckend sei, dass die neuen Mitbürger sich selbst schon bald als Teil ihres neuen Lebensumfeldes gesehen hätten. „Das darf allerdings nicht bedeuten, dass die Erinnerung an das Vergangene verblasst“, sagte Schwarz. Sie betonte, es gehe darum, die Vergangenheit zu kennen, um die Gegenwart zu begreifen und die Zukunft zu gestalten. Deutschland habe aus seiner Geschichte gelernt und Konsequenzen gezogen: Ablehnung jeder Form von Rassismus und Einstehen für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.

Der 62. Tag der Heimat in Neumünster steht unter dem Motto „Gelungene Einbürgerung der Flüchtlinge und Vertriebenen in Neumünster und Schleswig-Holstein“ und wird von einer Ausstellung zum Thema begleitet.

Thomas Schunck | Ministerium f. Bildung u. Kultur | Kiel |