Bonn, Berlin, 29.12.18 – Die Welthungerhilfe erwartet von der Bundesregierung, dass sie den zweijährigen Sitz im UN-Sicherheitsrat nutzt, um der drohenden Aushöhlung des humanitären Völkerrechts entgegenzuwirken…
Der Zugang zu Menschen in Not wird immer stärker eingeschränkt und die Helfer werden selbst zunehmend Opfer von Angriffen und Entführungen. Allein 2016 kamen 201 Mitarbeiter der Vereinten Nationen oder anderer Organisationen ums Leben. Außerdem darf Hunger nicht weiter systematisch als Kriegsmethode eingesetzt werden wie es im Jemen oder in Syrien geschieht.
„Das humanitäre Völkerrecht wird in vielen Krisenregionen jeden Tag mit Füßen getreten. Deutschland sollte sich mit anderen europäischen Partnern dafür einsetzen, dass dieses Recht international wieder durchgesetzt wird. Die vier Genfer Konventionen werden nächstes Jahr 70 Jahre alt – aber die Anschläge und Angriffe auf Helfer nehmen ebenso zu wie das Aushungern ganzer Regionen im Rahmen einer Kriegsstrategie. Wir brauchen dringend politische Lösungen, um dauerhaft Frieden und Stabilität zu erreichen. 80 Prozent der humanitären Hilfe findet heute in Kriegs- und Konfliktregionen statt“, betont Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Deutschland sollte sich außerdem dafür einsetzen, dass die vergessenen Krisen in Somalia, der Zentralafrikanischen Republik oder dem Südsudan wieder stärker auf die politische Tagesordnung gesetzt werden. Dort spielen sich die schlimmsten humanitären Katastrophen unbeachtet von der Weltöffentlichkeit ab. Gleichzeitig ist die Finanzierung von Hilfe für diese Regionen immer wieder gefährdet.
Aussender: Simone Pott, Deutsche Welthungerhilfe e. V.
Redaktion: Torben Gösch