Katowice, 15. 12. 2018 – Den heutigen Abschluss der UN-Klimakonferenz in Katowice kommentiert Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser: „Katowice hat die Erwartungen von Millionen Menschen enttäuscht…
Diese Klimakonferenz hat dabei versagt, die drängendste Frage zu beantwortet: Wann fangen Regierungen endlich an, ihren Ausstoß an Treibhausgasen spürbar zu senken? Nach dem unmissverständlichen Bericht des Weltklimarats und global wieder steigenden CO2-Emissionen erwarten die Menschen von einer Klimakonferenz Entscheidungen, die den Ausstieg aus Kohle und Öl beschleunigen. 1,5 Grad und damit das Überleben ganzer Staaten lassen sich nicht mit windelweichen Appellen erreichen, sondern nur mit wirksamen und verbindlichen Aufträgen. Eben solche aber sind in den Beschlüssen nicht zu finden.
Der einzige Lichtschimmer dieses Klimagipfels ist das beschlossene Regelwerk. Es schafft Transparenz und so die Basis für mehr Vertrauen zwischen den Staaten. Diese Gebrauchsanweisung setzt dem Pariser Abkommen einen Motor ein. Es könnte ein stärkerer sein, aber immerhin kann die Umsetzung jetzt endlich Fahrt aufnehmen.
Der deutschen Umweltministerin ist es in Katowice nicht gelungen, den Bewohnern der kleinen Inselstaaten und anderen Opfern der Klimakrise weiter Hoffnung zu geben. Nur Taten lassen Hoffnung zu Gewissheit werden. Nach zehn verlorenen Jahren für den Klimaschutz unter Kanzlerin Angela Merkel hat die Bundesregierung keine glaubhafte Stimme mehr in dieser Konferenz. Zurück gewinnen wird Deutschland diese nur, wenn die Bundesregierung im kommenden Jahr einen ehrgeizigen Kohleausstieg bis spätestens 2030 beschließt und den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor sowie eine Agrarwende einleitet.“
Aussender: Martin Kaiser, Gregor Kessler, Greenpeace e. V.
Redaktion: Torben Gösch