Berlin, 13.10.18 – Wildhüter ist einer der gefährlichsten Jobs der Welt. Katastrophale Bedingungen erschweren die Arbeit der Männer und Frauen an vorderster Front. Sie riskieren alles, um Natur und Wildtiere zu schützen. Ohne sie würden Tiger, Elefanten, Nashörner in noch höherer Zahl gewildert…
Ranger sind wichtige Akteure, die hochgerüstete Wildtiermafia aufzuhalten. Und sie riskieren dabei ihr Leben: Laut International Ranger Federation starben zwischen Juli 2017 und 2018 weltweit 107 Wildhüter.
Die weltweit größte, jemals durchgeführte Befragung von Rangern zeigt die beschämenden Bedingungen, unter denen Wildhüter ihren gefährlichen Job machen. Die Studie wurde vom WWF mit Unterstützung der Ranger Federation of Asia und der University of Central Florida durchgeführt. Über 4.600 staatliche Ranger wurden in 17 Ländern in Asien und Afrika befragt.
Was den Rangern fehlt
Häufig fehlt es den Wildhütern am Elementarsten: 60 Prozent der über 4.600 Befragten gaben an, keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu sauberem Trinkwasser zu haben. 58 Prozent haben auf Patrouille nicht mal ein Zelt. 59 Prozent sind nicht mit Funkgeräten oder Mobiltelefonen ausgestattet, um beim Zusammenstoß mit schwer bewaffneten Wilderern Hilfe zu holen.
Jeder vierte Ranger erkrankte im vergangenen Jahr an Malaria. 76 Stunden pro Woche arbeiten die Ranger, für weniger als acht Euro pro Tag. Nur 38 Prozent der Ranger können mit ihren Familien zusammenleben.
82 Prozent der Ranger schätzen ihre Arbeit als sehr gefährlich ein. Dennoch hat nur jeder zweite eine Lebensversicherung, die bei einer Verletzung, einem Unfall oder dem Tod des Rangers die Hinterbliebenen unterstützt.
Was der WWF für die Ranger fordert
Im Vorfeld der Konferenz zum illegalen Artenhandel am 11. und 12. Oktober 2018 in London fordert der WWF die Regierungen auf, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Ranger deutlich zu verbessern. „Wir befinden uns mitten in einer dramatischen Wildereikrise. Ranger brauchen Ausrüstung, Ausbildung und gute Bezahlung“, fordert Katharina Trump, Referentin für illegalen Artenhandel beim WWF Deutschland. „Jeder Ranger braucht zumindest eine Kranken- und Lebensversicherung.“