Klagenfurt/Berlin, 03.10.18 – Wer durstig ist, teilt Wasser eher als Geld. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt http://aau.at in ihrer aktuellen wissenschaftlichen Erhebung. Es wurde untersucht, wie knappe, dringend benötigte Ressourcen geteilt werden. Dazu wurden 84 Studienteilnehmer mittels einer intensiven Sporteinheit auf einem Fahrrad-Ergometer durstig gemacht. Dann wurde deren Bereitschaft gemessen, sowohl eine limitierte Menge Wasser als auch Geld mit einer anonymen fremden Person zu teilen…
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Das vielfach verwendete Diktatorspiel, ein simples experimentelles Teilungsszenario aus der experimentellen Ökonomie, diente den Wissenschaftlern bei ihrer Experimentieranordnung als Vorlage für das Experiment. Unterschieden wurde dabei zwischen Teilnehmern, die jeweils Wasser- beziehungsweise Geldmengen durch das Radfahren „verdient“ hatten und jenen, denen beide Güter beliebig zugewiesen wurden.
Das Ergebnis: Wasser wird großzügiger geteilt als Geld. Sogar jene, die das Gefühl hatten, ihre kleine Wassermenge durch intensives Radeln „verdient“ zu haben, waren bereit, die Hälfte oder mehr als die Hälfte abzugeben. Im Gegensatz dazu gaben sie viel weniger Geld ab. „Vermutlich fiel es unseren Teilnehmern leichter, sich in Bedürfnisse anderer, wie deren Durst, einzufühlen, wenn sie diese selbst verspürten. Geld hingegen lässt sich in unterschiedlichster Weise verwenden, so dass es schwerer sein könnte, Empathie zu entwickeln. Empathie wiederum könnte das altruistische Verhalten begünstigen“, sagt Forscherin Astrid Kause.
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
Redaktion: Torben Gösch