Leipzig, München, 21.09.18 – Bei Menschen mit Depressionen ist der Hypothalamus im Gehirn vergrößert, wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften http://cbs.mpg.de in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Leipzig http://uniklinikum-leipzig.de herausgefunden haben. Das könnte erklären, warum viele Betroffene einen erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol haben und sich dauerhaft angespannt fühlen. Details wurden im Fachmagazin „Acta Psychiatrica Scandinavica“ publiziert…
84 Probanden analysiert
In einer Studie mit 84 Probanden kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass bei Personen mit einer sogenannten affektiven Störung der linke Hypothalamus um durchschnittlich fünf Prozent größer ist als bei Gesunden. „Wir haben beobachtet, dass diese Hirnregion sowohl bei Menschen mit einer Depression als auch mit einer bipolaren Störung als zwei Formen der affektiven Störung, vergrößert ist“, erklärt Stephanie Schindler, Doktorandin an beiden beteiligten Forschungseinrichtungen und Erstautorin der zugrundeliegenden Studie.
Den Experten zufolge hat sich in einer der depressiven Patientengruppen auch gezeigt, dass diese etwa einen Cent große Hirnregion umso größer war, je schwerer die Krankheit sich zeigte. Medikamente wie Antidepressiva hätten wiederum keinen Einfluss auf die Größe des Hypothalamus gehabt. Untersucht haben die Leipziger Wissenschaftler diese Zusammenhänge mithilfe der hochaufgelösten 7-Tesla-Magnetresonanztomografie. Die Schwere des psychischen Leidens ermittelten sie mithilfe standardisierter Fragebögen und Interviews.
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
Redaktion: Torben Gösch