Mensch fördert Krebsrisiko bei wilden Tieren – Umweltverschmutzung und schlechte Nahrung belasten auch Fauna

Rauchender Schlot: Krebsgefahr auch für Tiere (Foto: pixelio.de, gnubier)

Tempe, 23.05.18 – Die zunehmende Beeinflussung der Umwelt durch den Menschen ist auch für immer mehr Krebsfälle bei Wildtieren verantwortlich. Zu dieser Erkenntnis kommen Forscher der Arizona State University http://asu.edu . Die Verunreinigung von Flüssen und Gewässern, die Strahlung von Kernkraftwerken in die Atmosphäre oder Plastikmüll sind laut den Wissenschaftlern maßgebliche Gründe dafür…

Phänomen wenig erforscht

„Krebs bei wilden Tieren ist bisher nahezu unerforscht. Die Faktoren, die sich negativ auf den menschlichen Körper auswirken, haben sehr wohl auch Einfluss auf wilde Tiere“, sagt Forscher Mathieu Giraudeau. Wie beim Menschen könne sich Lichtverschmutzung auf den Hormonhaushalt der Tiere auswirken. Auch weggeworfenes Essen, das Tieren über Umwege zukommt, habe Einfluss auf die Zellen.

„Fettleibigkeit und Nährstoffmangel können, das ist allgemein bekannt, Krebs verursachen. Wildtiere kommen immer häufiger in Kontakt mit diesen anthropogenen Nahrungsquellen“, erklärt Wissenschaftler Tuul Sepp. Bei Vögeln, die in der Nähe von Hauptstraßen und Städten ihre Nester haben, seien zudem die selben hormonellen Veränderungen wie bei Menschen vorgefunden worden, die unter Lichtverschmutzung litten. Diese begünstigen wiederum die Erkrankung an Krebs.

Hoffen auf junge Generation

Laut den Wissenschaftlern ist es jedoch noch nicht zu spät für ein kollektives Bewusstsein, dass die menschliche Lebensart direkten Einfluss auf wilde Tiere hat: „Der heutigen Generation wird beigebracht, was uns und der Umwelt schadet. Das war früher in diesem Ausmaß nicht der Fall“, stellt Tuul fest. Dennoch ist der Experte besorgt: „Wir wissen, was zu tun ist. Wir sollten der Umwelt nicht schaden – und trotzdem holzen wir Wälder ab, ernähren uns schlecht und gefährden damit auch die Tierwelt.“

Aussender: pressetext, Wolfgang Rudloff
Redaktion: Torben Gösch