Eurovision Song Contest macht Bürger zufriedener – Sieg egal: Medienspektakel hebt Lebenszufriedenheit ganzer Nationen

Europaflagge: ESC hebt Laune (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)
Europaflagge: ESC hebt Laune (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)

London, 11.05.18 – Die Teilnahme am medialen Spektakel „Eurovision Song Contest“ (ESC) https://eurovision.tv kann mit einem Anstieg der Lebenszufriedenheit einer ganzen Nation verbunden sein. Eine gute Platzierung oder alleine die Teilnahme selbst fördert einer Studie des Imperial College London https://imperial.ac.uk zufolge eine positive Diskussion, anstelle von negativen Ereignissen in den Nachrichten…

Sieg irrelevant

Die Forscher analysierten Daten von über 160.000 Menschen aus 33 europäischen Ländern. Die Personen füllten einen Fragebogen als Teil einer mehrmals jährlich durchgeführten Umfrage der Europäischen Kommission aus, welchen das Team aus London als Grundlage der Studie nahmen. Unter anderem wird darin gefragt, wie zufrieden die einzelnen Teilnehmer mit ihrem Leben sind. Die Forscher verglichen beispielsweise Daten von Ländern, die am ESC zwar teilgenommen, aber schlecht abgeschnitten hatten, mit Ländern, die überhaupt nicht teilgenommen hatten.

Sie stellten fest, dass die Teilnahme alleine mit einer 13 Prozent höheren Chance auf Lebenszufriedenheit verbunden ist, als wenn ein Land nicht am Wettkampf teilnimmt. Der Gewinn des Wettbewerbs ist jedoch nicht mit einem zusätzlichen Anstieg der Lebenszufriedenheit verbunden. Das Team betont, dass die Forschung lediglich belegt, dass es einen Zusammenhang gibt – anstatt direkt zu zeigen, dass der Wettbewerb für die Erhöhung der Lebenszufriedenheit verantwortlich ist.

Events stärken Nationen

„Frühere Arbeiten von anderen Teams auf der ganzen Welt haben gezeigt, dass nationale Ereignisse die Stimmung und sogar die Produktivität beeinflussen können – zum Beispiel legen Forschungsergebnisse eine Steigerung der Produktivität in der siegreichen Stadt des US-Super-Bowl nahe“, erklärt Studienautor Filippos Filippidis.

„Unsere Forschung zeigt, dass die Wissenschaft dazu verwendet werden kann, unerwartete Fragen zu prüfen, aber vor allem hoffen wir, dass sie die Menschen dazu anregt, darüber nachzudenken, wie unser Wohlbefinden und folglich unsere Gesundheit durch eine Reihe von Faktoren in der Öffentlichkeit beeinflusst werden kann. Ich erinnere mich, als Griechenland 2005 gewann – in den folgenden Wochen schienen die Leute besser gelaunt zu sein“, remüsiert Filippidis.

Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
Redaktion: Torben Gösch