Eutin, 27.04.18 – Die Nachfrage nach Blumenerde steigt dieser Tage spürbar, denn die Gartensaison hat begonnen.
Dabei ist vielen Hobbygärtnerinnen und -gärtnern nicht bewusst, dass sich in den großen Plastiksäcken mit der schlichten Aufschrift „Erde“ zu großen Teilen Torf befindet – der Stoff aus dem unsere Moore bestehen. Durch den Einsatz von Torf im Gartenbau gehen immer mehr Moore verloren. In Deutschland werden rund zehn Millionen Kubikmeter Torf jedes Jahr für den Gartenbau verbraucht. Zwei Drittel davon kommen im Erwerbsgartenbau zum Einsatz, der Rest in Freizeitgärten…
Doch Moore sind natürliche „Klimaschützer“, denn sie sind Kohlenstofflager und –speicher. Bei der Entwässerung von Mooren, z.B. in Folge der Torfgewinnung entweicht der zuvor gespeicherte Kohlenstoff als klimaschädigendes Kohlendioxid (CO2). Zusätzlich entsteht, insbesondere in den nährstoffreicheren Niedermooren, Distickstoffmonoxid (Lachgas) mit einem etwa 298-fach höherem Global Warming Potential (GWP) im Verhältnis zum CO2. Mit dem Verschwinden der Moore verlieren zudem viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum.
Doch es lässt sich auch klimafreundlich erfolgreich gärtnern: So sollte man beim Kauf von Blumenerde stets auf torffreie Produkte achten; eine noch bessere Öko-Bilanz besitzt der selbst hergestellt Kompost aus dem eigenen Garten, der bei richtiger Anlage weder zu einem Rattenmagnet wird noch zu Geruchsbelästigungen führt.
Anja Schäffler, Klimaschutzmanagerin des Kreises Ostholstein und selbst begeisterte Hobbygärtnerin, hofft auf mehr Sensibilität bei dem Thema: „Mit dem Kauf von torffreier Blumenerde oder der Nutzung von Kompost statt torfhaltiger Blumenerde können Sie mit Ihrem Kaufverhalten einen direkten Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität leisten.“
Carina Leonhardt, Kreis Ostholstein
Redaktion: Torben Gösch