Hohe Abrechnungen
Telstra hat eingestanden, Kunden mit seinem Premium-Direct-Billing-Dienst möglicherweise in die Irre geführt zu haben. Der Dienst ermöglicht Mobiltelefonkunden, digitale Inhalte von Dritten zu kaufen. Diese Sonderdienste werden dann jedoch erst in Telstra-Rechnungen ergänzt und nicht separat gezahlt. Demnach mussten beim Kauf oder Download auch keine Bankdaten hinterlassen werden. Telstra drohen wegen falscher oder irreführender Darstellung nun rund zehn Mio. Dollar Strafe.
Das Unternehmen hat sich mit der Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) http://accc.gov.au vor Gericht geäußert: „Vielleicht haben sich Nutzer des App-Dienstes gedacht: ‚Ich muss eine Kreditkarte oder etwas anderes angeben, um mich anzumelden, und da ich das bis jetzt nicht getan habe, habe ich mich nicht angemeldet'“, unterstreicht ACCC-Vorsitzender Rod Sims. Tatsächlich hatte Telstra mit dem App-Entwickler jedoch ein System eingerichtet, bei dem Käufe automatisch in der Telstra-Rechnung aufscheinen.
Abgekatertes Spiel seit 2015
In einer Erklärung bekräftigt die ACCC, dass Telstra sich seit 2015 darüber bewusst war, dass der Dienst dazu geführt hat, dass einer großen Zahl von Personen ohne deren Wissen oder Zustimmung diverse Inhalte berechnet wurden. „Als Kunden sich an Telstra gewandt haben, um sich zu beschweren, wurden viele nur an Dritte weitergeleitet, obwohl Telstra auch wusste, dass Kunden Schwierigkeiten hatten, von Drittanbietern eine Rückerstattung zu erhalten oder sogar ein Abonnement zu kündigen“, sagt Sims. Telstra hat sich bereits entschuldigt und zugestimmt, betroffene Kunden zu kontaktieren und Rückerstattungen anzubieten.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
Redaktion: Torben Gösch