DFB entbindet Bundestrainerin Steffi Jones von Aufgaben

Frankfurt am Main, 13.03.18 -. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Bundestrainerin Steffi Jones mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden…

Zu dieser Entscheidung kam das Präsidium im Rahmen seiner heutigen Telefonkonferenz und folgte damit der Empfehlung des Direktors Nationalmannschaften Oliver Bierhoff sowie des Sportlichen Leiters Joti Chatzialexiou. Für die beiden bevorstehenden Spiele im April gegen Tschechien und in Slowenien wird Horst Hrubesch die Mannschaft interimsweise übernehmen, Ulrike Ballweg und sein langjähriger Begleiter Thomas Nörenberg werden ihm assistieren.

Hrubesch hatte die deutsche Männerauswahl 2014 zu Olympia-Silber in Rio
de Janeiro geführt.

Der Entscheidung über eine Trennung war eine intensive Analyse der
vergangenen Monate durch die sportlich verantwortlichen Köpfe im DFB
vorausgegangen. Dabei wurden die Auftritte der Mannschaft ausgewertet.
Bei der EM war der Titelverteidiger im Sommer vergangenen Jahres bereits
im Viertelfinale ausgeschieden. In der WM-Qualifikation verlor das Team
sein Heimspiel gegen Island und braucht im Rückspiel voraussichtlich
einen Sieg, um sich sicher für das Turnier zu qualifizieren. Zuletzt
stand beim SheBelieves-Cup in den USA der letzte Platz. Mit Steffi Jones
wurde am Montag im Rahmen eines persönlichen Treffens über die Situation
gesprochen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel sagt: „Steffi Jones ist die Aufgabe als
Trainerin mit großem Engagement und Einsatz angegangen, dafür möchte ich
ihr im Namen des gesamten Präsidiums sehr herzlich danken. Sie ist und
bleibt ein prägendes Gesicht des deutschen Frauenfußballs, und ich würde
mich freuen, wenn sie in anderer Funktion dem DFB und dem Frauenfußball
erhalten bleibt.“

Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Fußballentwicklung,
erklärt: „Der Entscheidung ist eine intensive Analyse der vergangenen
Monate vorausgegangen. Zuletzt hatte Joti Chatzialexiou die Mannschaft
auf der USA-Reise begleitet. Wir wollten nach der für uns alle
enttäuschenden EM mit Steffi weiterarbeiten und haben ihr bewusst diese
Chance gegeben. Mit Blick auf die sportliche Entwicklung, die wichtige
Qualifikation für die WM und die unterschiedlichen Rückmeldungen vom
SheBelieves-Cup sind wir aber jetzt zu der Überzeugung gekommen, dass
die Mannschaft eine neue Führung braucht. Wir wollen den Wechsel nutzen,
um die Strukturen im Frauenfußball weiter zu professionalisieren, die
Verzahnung mit dem Männerbereich zu verstärken und neue konzeptionelle
Wege zu gehen.“

Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, ergänzt:
„Wir werden uns deshalb jetzt die nötige Zeit nehmen, im engen Austausch
mit der Liga einen passenden Kopf für diese Aufgabe zu finden. Dass wir
mit Horst Hrubesch eine hervorragende Übergangslösung haben, zeigt, wie
gut und kompetent wir in unserem Trainerbereich aufgestellt sind.“

Horst Hrubesch sagt: „Ich habe den Frauenfußball in den vergangenen
Jahren verfolgt und war auch bei der Europameisterschaft im Sommer vor
Ort. Ich helfe in dieser Phase gerne und freue mich sehr, dass mich Uli
Ballweg und Thomas Nörenberg in den kommenden Spielen dabei unterstützen
werden.“

Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin Frauenfußball: „Ich hoffe, dass
die Mannschaft durch einen Wechsel einen neuen Impuls bekommt und
schnell zu alter Stärke und früherem Selbstvertrauen zurückfindet. Ich
bin sehr dankbar, dass Horst Hrubesch in dieser Situation hilft. Wir
alle wissen, dass die Qualifikation für die WM von enormer Bedeutung für
die weitere Entwicklung des Frauenfußballs ist.“

Die nächsten beiden WM-Qualifikationsspiele stehen am 7. April in Halle
an der Saale gegen Tschechien und am 10. April in Slowenien an.

Aussender: Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)
Redaktion: Torben Gösch