New York, 11.01.18 – Nicht nur Ernährung und körperliche Aktivität, sondern auch die Gene bestimmen, wie leicht Menschen ab- oder zunehmen, wie Forscher der Icahn School of Medicine at Mount Sinai http://icahn.mssm.edu bestätigen. Zusammen mit Experten anderer Institutionen des Konsortiums Genetic Investigation of Anthropometric Traits (GIANT) http://bit.ly/2qPqSJB konnten 13 Gene identifiziert werden, die über Varianten verfügen, die mit dem BMI in Verbindung stehen…
Im vergangenen Jahrzehnt haben Forscher des GIANT-Konsortiums das Genom von Hunderttausenden Menschen untersucht, um Genvarianten zu finden, die mit Fettleibigkeit und dem BMI in Zusammenhang stehen. Bisher handelte es sich bei den identifizierten Genvarianten nur um Hinweise auf DNA-Sequenzen, die relevant sein könnten. Bei der neuen Studie konzentrierten sich die Forscher auf ein spezifisches Set genetischer Varianten, die wahrscheinlich die Funktion von Genen und ihrer Proteine beeinflussten. Dieser Ansatz ermöglichte die Identifizierung von Genen, die eine Auswirkung auf das Körpergewicht haben.
14 Genvarianten identifiziert
Unter der Leitung von Ruth Loos von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai und Joel Hirschhorn vom Boston Children’s Hospital und der Harvard Medical School arbeiteten über 250 Forschungsinstitutionen an dieser Studie mit. Genetische Daten von mehr als 700.000 Personen und 125 Studien wurden für die bisher größte Untersuchung in diesem Bereich ausgewertet. Die Forscher identifizierten letztlich 14 Genvarianten bei 13 Genen.
Dazu gehörte auch eine Variation, bei der Sequenzen eines Gens wiederholt werden. Sie führt dazu, dass Betroffene im Schnitt 6,8 Kilogramm mehr zunehmen. Das Gen trägt die Bezeichnung MC4R. Rund einer von 5.000 Menschen verfügt über diese Risikokopie. Sie führt dazu, dass das Gen keines der Proteine produziert, die das Gehirn darüber informieren, mit dem Essen aufzuhören. Diese Variante wurde bereits vor zwei Jahrzehnten bei Personen mit extremer und früh einsetzender Fettleibigkeit identifiziert. Die aktuelle Studie zeigt jedoch, dass diese das Körpergewicht auch bei anderen Menschen beeinflusst.
Basis für effizientere Therapien
Die Experten identifizierten zwei Varianten, die die GIPR-Funktion beeinflussen könnten. Rund einer von 400 Menschen verfügt über eine schützende Kopie dieser Variante. Sie neigen dazu, durchschnittlich zwei Kilo weniger zu wiegen. Acht der 13 identifizierten Gene wurden erstmals mit Fettleibigkeit in Zusammenhang gebracht und sollen weiter erforscht werden.
Laut Loos dürfte es für Menschen, die diese Varianten erben, schwerer sein, weniger zu essen oder damit aufzuhören. Die Ergebnisse bringen die Wissenschaft laut den Forschern dem Verständnis einige Schritte näher, warum manche Menschen leichter zunehmen als andere. Dieses Wissen gilt für die Entwicklung wirksamer Behandlungsansätze als entscheidend. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal „Nature Genetics“ veröffentlicht.
Aussender: pressetext, Moritz Bergmann
Redaktion: Torben Gösch