KIEL/NETTELSEE, 09.12.17 – Kleiner Abschnitt, große Wirkung: Die kurvenreiche Verkehrsführung auf dem B-404-Teilstück zwischen Nettelsee und Löptin im Kreis Plön ist Vergangenheit: Gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, Enak Ferlemann, hat Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz heute (9. Dezember) den knapp 2,1 Kilometer langen Bereich freigegeben…
„Damit kann der Verkehr in beiden Richtungen geradeaus laufen und muss nicht weiter provisorisch über die Zufahrten der Anschlußstelle Nettelsee geführt werden“, sagte Buchholz. Besonders erfreulich sei, dass die Freigabe dank zügiger Planung und Bauausführung rund fünf Monate früher erfolgen konnte als ursprünglich geplant. Damit sei auch die unfallträchtige Kreuzung mit der Landesstraße Richtung Nettelsee entschärft. Bis zum Abschluss der Restarbeiten im Anschlussbereich müssen sich die Autofahrer allerdings noch auf eine teils einspurige Verkehrsführung bei Tempo 80 einstellen.
„Das sind gute Nachrichten für Schleswig-Holstein, denn der Ausbau der B 404 zur A 21 schreitet voran. Die Autobahn erfüllt nun immer besser ihre wichtige Funktion als zusätzliche Nord-Süd-Achse in unserem nördlichsten Bundesland“, freute sich Ferlemann. Die Magistrale diene als Hinterlandanbindung des Ostseehafens Kiel und trage zur Erschließung der Wirtschaftsräume Kiel, Bad Segeberg und Bad Oldesloe bei. „Die Strecke hat zudem eine wichtige Zubringerfunktion zur geplanten A 20 als zukünftig wichtigste Ost-West-Verbindung im Norden Deutschlands und als Verbindung der wichtigsten deutschen Seehäfen an Nord- und Ostsee“, erläuterte der Staatssekretär.
Die Gesamtkosten für den sechs Kilometer langen Abschnitt von Stolpe bis Nettelsee betragen rund 66 Millionen Euro, das heute freigegebene Teilstück hat ein Investitionsvolumen von rund 22 Millionen Euro. Minister Buchholz erinnerte an die schwierigen Bauarbeiten auf dem sehr moorigen Untergrund, der unter anderem das Einrammen von knapp 1500 Betonpfählen von jeweils 20 Metern Länge erforderlich gemacht hatte. Die Fertigstellung des Gesamtabschnitts bis Nettelsee ist im Jahr 2022 geplant.
Unterdessen laufen nach den Worten von Buchholz die Bauvorbereitungen für den nächsten Abschnitt von Nettelsee in Richtung Kiel bis nach Klein Barkau auf Hochtouren. So sei für die Autofahrerinnen und Autofahrer auf der B 404 bereits seit Wochen erkennbar, dass das Baufeld Höhe Nettelsee bereits geräumt sei. Als ökologische Ausgleichsmaßnahme würden unter anderem Biotope wie 16 Nistflächen für Lerchen angelegt. In dem ebenfalls knapp sechs Kilometer langen Streckenabschnitt seien zudem Lärmschutzwände auf 1,6 Kilometern sowie fünf Brückenbauwerke vorgesehen.
„Ich habe dieses Bauvorhaben bei meinem Amtsantritt vor fünf Monaten zum Pilotprojekt für beschleunigten Bau erklärt und unser Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr hat die ersten Weichen zügig gestellt“, sagte Buchholz. Auch hier soll der Ausbau zur A 21 bis zum Jahr 2022 fertig sein.
Ferlemann erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass der Bund bereits die Finanzierungszusage in Höhe von rund 65 Millionen Euro erteilt habe. „Weil der Lückenschluss bis Kiel auf diese Weise immer kleiner wird, erfüllt die A 21 auch immer besser ihre wichtige Funktion als zusätzliche Nord-Süd-Achse in Schleswig-Holstein“, sagte der Staatssekretär.
Laut Buchholz und dem Direktor des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV-SH), Torsten Conradt, stehen für den Abschnitt von Nettelsee bis Klein Barkau als nächstes folgende Arbeitsschritte auf dem Plan:
· Start der biologischen Baubegleitung – unter anderem in Form von Nistflächen für Bodenbrüter (Lerchen) und Nisthöhlen für Fledermäuse.
· Parallel zur Räumung des Baufeldes werden Bauwerksentwürfe durch mehrere Ingenieurbüros aus Schleswig-Holstein aufgestellt.
· Bau der insgesamt fünf Brücken über die B 404 ab November 2018 bis Herbst 2019.
· Bis Herbst 2019: Anpassung der Versorgungs-Infrastruktur wie Strom- und Gasleitungen entlang der Strecke durch die jeweiligen Versorgungsunternehmen.
· Ab Herbst 2019: Beginn der Straßenbauarbeiten
Aussender: Harald Haase, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus (SH)
Redaktion: Torben Gösch