KIEL. Die Energiewende kann nach den Worten von Ministerpräsident Daniel Günther nur gelingen, wenn Ausbau und gesellschaftliche Akzeptanz miteinander im Einklang stehen. Die Produktion sauberen Stroms allein reiche nicht für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Projekts, sagte Günther zur Eröffnung der Wissenschaftskonferenz „Future Energies“ heute (6. Dezember) in Kiel…
Nötig seien auch eine „schlaue Energie-Infrastruktur“ und nicht zuletzt „zufriedene Bürgerinnen und Bürger. Damit steht und fällt das Projekt“. Neben dem Ministerpräsidenten nahmen auch Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, Bildungsministerin Karin Prien und Energie-Staatssekretär Tobias Goldschmidt an der Veranstaltung teil.
„Schleswig-Holstein ist seit Jahrzehnten Vorreiter der Energiewende“, so der Regierungschef. Günther nannte die Energiewende ein „zentrales Zukunftsprojekt“. Die Landesregierung wolle den Erfolg der Energiewende. „Stillstand oder ein Scheitern wäre gegen die Interessen des Landes“. Dies gelte wirtschaftlich wie auch im Hinblick auf den Klimawandel, der Schleswig-Holstein als Küstenland unmittelbar bedrohe. Der Ministerpräsident rief Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dazu auf, bei der Energiewende eng zusammenzuarbeiten. „Damit kommen innovative Ideen und Technologien der Gesellschaft und auch den Unternehmen zugute“, so der Regierungschef.
Für Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz bietet die Veranstaltung insbesondere auch Unternehmen die ideale Plattform, um in den direkten Dialog mit den forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu treten, sich auszutauschen und Kooperationen zu starten. „Der Wissens- und Technologietransfer aus erster Hand ist entscheidend für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit Schleswig-Holsteins als Energiewendeland Nummer 1. Er macht unsere Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen besonders attraktiv für den wissenschaftlichen Nachwuchs und leistet damit einen weiteren Beitrag zur notwendigen Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft“, so der Minister.
Bildungsministerin Karin Prien sagte: „Nur durch den wechselseitigen Austausch von Wissen entstehen neue Ideen und daraus wiederum Innovationen. Innovationen sichern unsere Zukunftsfähigkeit, geben uns Wertschöpfung, Wohlstand und Beschäftigung. Der Wissenstransfer beginnt bereits im Schulbereich. Hier werden entscheidende Grundlagen gelegt. Es ist eine anspruchsvolle und anhaltend wichtige Aufgabe, Schülerinnen und Schüler gut auf die Herausforderungen der Gesellschaft und der Arbeitswelt vorzubereiten. Dabei kommt gerade im MINT-Bereich der Kooperation von Schulen mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft nach meiner Überzeugung eine besondere Bedeutung zu. Wir streben daher eine stärkere Verzahnung von Schule, Wissenschaft und Wirtschaft an.“
Energiewendestaatsekretär Tobias Goldschmidt betonte: „Energiewende ist mehr als Strom aus Wind und Sonne. Sie muss auch Verkehr, Wärmeversorgung und Industrie durchdringen und die Chancen der Digitalisierung nutzen. Das schafft neue Vermarktungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle. Um hier voranzukommen, brauchen wir mehr Spielraum für Experimente: So muss Strom, der wegen Netzengpässen zurzeit abgeschaltet wird, endlich genutzt werden – und zwar umfassend und technologieneutral. Ideen und technische Möglichkeiten dafür haben wir in Schleswig-Holstein genug, nur muss der Bund die Rahmenbedingungen verändern.“
Aussender: Peter Höver, Eugen Witte, Patrick Kraft, Staatskanzlei Schleswig-Holstein
Redaktion: Torben Gösch