Hamburg, 08. 07. 17 – Für einen Ausstieg aus der Kohle demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute friedlich an der 50 Meter hohen Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen. „G20: End Coal“ fordern die Umweltschützer auf einem 18 mal 40 Meter großen Banner, mit dem sich Kletterer von der Brücke abgeseilt haben…
Die 65 Aktivisten aus Deutschland, Schweden, Spanien und anderen europäischen Ländern fordern von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren G20-Kollegen, klimaschädliche Kohle schneller durch saubere Erneuerbare zu ersetzen. „Nur wenn die G20-Staaten beim Umstieg von Kohle auf Erneuerbare konsequent vorangehen, lassen sich die katastrophalsten Folgen des Klimawandels verhindern“, sagt Greenpeace-Energieexpertin Susanne Neubronner. „Das Energiewendeland Deutschland und Kanzlerin Merkel als G20-Präsidentin stehen hier ganz besonders in der Pflicht.“
G19 müssen Maßnahmen zum Schutz des Klimas beschleunigen
US-Präsident Donald Trumps Entschluss, aus dem Pariser Abkommen auszusteigen, hat Klimaschutz in den Mittelpunkt des heute endenden G20-Gipfels gerückt. Als Erfolg kann ein Klimabeschluss nur gelten, wenn die anderen G20-Staaten darin über ihr bisheriges Bekenntnis zum Pariser Abkommen hinausgehen. „Kanzlerin Merkel muss als Gastgeberin mehr liefern als den Status Quo“, so Neubronner. „Millionen vom Klimawandel bedrohte Menschen erwarten, dass die G20-Chefs auch ohne Trump mehr tun, um die Treibhausgase schnell zu senken. Das wird nur mit dem Ausstieg aus der Kohle gelingen.“
Weltweit geht der Anteil der besonders klimaschädlichen Kohle an der Energieversorgung seit 2014 zurück. Dieser Rückgang muss jedoch deutlich beschleunigt werden, um die immer spürbarer werdenden Folgen der Erderhitzung einzudämmen. G20-Länder wie Großbritannien, Frankreich, Südkorea haben bereits reagiert und wollen in den kommenden Jahren aus der Kohle aussteigen. In Deutschland jedoch liegt der Anteil des Kohlestroms noch immer bei über 40 Prozent. Entsprechend kommt Deutschland im Klimaschutz nicht vom Fleck. Der Ausstoß an Treibhausgasen lag im vergangenen Jahr mit 906 Millionen Tonnen so hoch wie im Jahr 2009.
Aussender: Greenpeace e.V.
Redaktion: Torben Gösch