KIEL, 24.03.17 – „Diese Landesregierung will Chancengerechtigkeit und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen schaffen – unabhängig von Herkunft und Einkommen der Eltern“, sagte heute (24. März) Bildungsministerin Britta Ernst im Landtag…
Immer mehr Schülerinnen und Schüler erreichten höhere Abschlüsse, weil das Schulsystem immer mehr Chancen biete. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss sinke, die Zahl derer mit Mittlerem Abschluss steige und die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die allgemeine Hochschulreife erreichten ebenso. „Das alles sind Beiträge zur Bildungsgerechtigkeit. Wir freuen uns darüber, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler ihre Potenziale und Begabungen ausschöpfen können“, sagte die Ministerin.
„Unsere Schülerinnen und Schüler sind erfolgreich – das bestätigt auch der jüngste IQB-Bildungstrend, dessen Ergebnis für Schleswig-Holstein wir im Bildungsbericht noch einmal zusammengefasst haben“, betonte Britta Ernst. Der Bericht zum Lernen mit digitalen Medien zeige außerdem, wie dynamisch sich dieses Thema an schleswig-holsteinischen Schulen entwickle. So hätten sich 111 Schulen beim ersten Wettbewerb „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ als Modellschulen beworben, 20 seien vom Ministerium als digitale Modellschulen ausgezeichnet werden. Beim aktuellen zweiten Wettbewerb hätten 92 Schulen mitgemacht, 26 von ihnen habe sie gerade ausgezeichnet, sagte die Bildungsministerin. Sie bekämen für die Umsetzung ihrer digitalen Konzepte jetzt bis zu 20.000 Euro. Mit einer weiteren Million Euro, die der Landtag mit dem Nachtragshaushalt bereitgestellt habe, könnten viele weitere Schulen unterstützt werden.
Als Herausforderungen nannte Ernst, die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss weiter zu senken. Zudem – auch das sei eine Frage von Bildungsgerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit – müsse man sich mit den regionalen Unterschieden in Schleswig-Holstein befassen. So liege die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten im Land mit 42 Prozent (2015) zwar leicht über dem Bundesdurchschnitt von 41,2 Prozent, doch bei genauerem Hinsehen erkenne man, dass sie in den Kreisen und Städten sehr unterschiedlich sei. Zudem gebe es besonders in der Fläche zu wenige Ausbildungsplätze. „Wir steuern aber gegen, zum Beispiel mit der Einrichtung von Jugendberufsagenturen“, betonte die Ministerin. Eine Herausforderung liege auch in dem hohen Bedarf an Lehrkräften. Das Ministerium nehme diese Herausforderung an und habe bereits mit dem Seiten-, Quer- und Direkteinstieg mehr Wege in den Lehrerberuf eröffnet und zum Beispiel gezielte Weiterbildungen und Qualifizierungen auf den Weg gebracht.
„Beim Thema `Gewalt an Schulen` wünsche ich mir eine bessere Datenlage“, sagte die Ministerin in ihrer Landtagsrede zu bildungspolitischen Fragen. Anfang März habe das Ministerium eine Arbeitsgruppe aus Schulleitungen aller Schularten und Schulaufsichten einberufen, die sich mit Kriterien für eine sinnvolle Erfassung von Gewaltvorfällen an Schulen befassten, Elternvertretungen und die Erfahrungen anderer Bundesländer würden mit einbezogen, um ein landesweites Verfahren zur Erfassung von Gewalt an Schulen zu entwickeln.
Aussender: Thomas Schunck, Ministerium für Schule und Berufsbildung (SH)
Redaktion: Torben Gösch