Freiburg, 08.03.17 – Sechs Jahre nach Ausbruch des Krieges sind in Syrien so viele Vertriebene, Flüchtlinge und Gewaltopfer auf Hilfe angewiesen wie niemals zuvor. „Es ist nicht nur die unaufhörlich wachsende Zahl an Toten und Verletzten, die uns Humanitäre Helfer tagtäglich fassungslos macht, sondern auch die stetig wachsende Zahl an Menschen, die als indirekte Folge des Krieges schleichend in die Verelendung gleiten…
Schon einfache Krankheiten sind für die Menschen lebensbedrohlich, weil die Behandlung für die allermeisten Syrer unerschwinglich ist. Diese Toten tauchen aber in keiner Statistik auf“, berichtet Caritas-Nahost-Experte Christoph Klitsch-Ott, der in diesen Tagen von einem Syrien-Einsatz zurückgekehrt ist.
13,5 Millionen Menschen in Syrien gelten mittlerweile als hilfsbedürftig. 60 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung ist arbeitslos und deshalb nicht in der Lage, sich selbst und ihre Familien mit ihrer eigenen Hände Arbeit zu ernähren. Die Armutsrate liegt bei 85 Prozent. Wie Klitsch-Ott berichtet, können nur noch die absolut Bedürftigsten der Hilfesuchenden versorgt werden: „Wir müssen unsere begrenzten Mittel für diejenigen einsetzen, die die größte Not leiden. Das sind zum Beispiel alte, kranke und behinderte Menschen. Das heißt aber auch: Wer nur von zuhause vertrieben wurde, ansonsten jedoch keines der anderen Bedürftigkeitskriterien erfüllt, dem können auch wir oft nicht helfen, weil uns schlicht das Geld fehlt.“
Der Zugang zu den Hilfsbedürftigen und damit die Möglichkeiten zu helfen haben sich aufgrund der Verringerung der Konfliktlinien in den vergangenen Monaten grundsätzlich – mit regionalen Einschränkungen – leicht verbessert, so Klitsch-Ott: „Es kann in diesen Tagen tendenziell mehr Hilfe geleistet werden als noch im ver-gangenen Jahr. Allerdings gilt das nicht dort, wo die Hilfe am aller dringlichsten wäre: in den 15 eingekesselten, von der Außenwelt abgeschlossenen Kampfgebie-ten des Landes. Es braucht hier dringend massiven politischen und diplomatischen Druck der Nationen, die Einfluss auf die in Syrien kämpfenden Truppen haben.“
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unterstützt in Syrien in neun Regionen des Landes Hilfsprojekte von Partnerorganisationen. In Syrien, Jordanien, Libanon, Irak, Türkei und Armenien konnten mehr als eine Million syrische Flüchtlinge und Vertriebene mit Hilfe erreicht werden. Mindestens 250.000 Menschen wurden in Syrien seit März 2011 im Bürgerkrieg getötet und 1,2 Millionen Menschen verletzt.
Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden auf. Spenden mit Stichwort „Nothilfe Syrien“ werden erbeten auf:
– Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00, IBAN Nr.: DE88660205000202020202, BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de
– Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international 4,83 EUR)
– Diakonie Katastrophenhilfe, Spendenkonto 502 502, BLZ 520 604 10, Evangelische Bank, IBAN DE68520604100000502502, BIC GENODEF1EK1 oder online unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
– Charity SMS: SMS mit NOT an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Diakonie Katastrophenhilfe 4,83 EUR)
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.
Aussender: Deutscher Caritasverband, Caritas international, Michael Brücker
Redaktion: Torben Gösch