Am späten Sonntagabend (30.10.2016) wurde der Polizei in Lübeck mitgeteilt, dass im Bereich St. Lorenz ein „Sprinter“ in Schlangenlinien durch Lübeck geführt wird. Zwei Funkwagenbesatzungen des 2. Polizeireviers entdeckten den vorgenannten Lieferwagen, als dieser mit hoher Geschwindigkeit die Schwartauer Allee in Richtung Fackenburger Allee befuhr…
Anhaltesignale der Polizei wurden missachtet, mehrfach befuhr der Klein-Lkw die Spuren des Gegenverkehrs.
Nachdem der „Sprinter“ in die Fackenburger Allee abgebogen war, versuchten die verfolgenden Funkwagen ein paarmal ohne Erfolg, den Lieferwagen zum Stoppen zu bringen. Der Fahrer des „Sprinter“ versuchte häufiger, neben ihm fahrende Funkwagen durch ruckartige Lenkbewegungen abzudrängen; in einem Fall wurde dabei gegen 23.30 Uhr ein Funkwagen des 2. Polizeirevieres an der Seite touchiert.
Der Fahrer des Lieferwagens setzte seine Fahrt in Richtung Stockelsdorf fort, ohne die Geschwindigkeit zu verringern. In der Folge befuhr der „Sprinter“ in Höhe Waisenallee kurzzeitig den linken Gehweg der Fackenburger Allee in Höhe Waisenallee, befuhr wiederholt mit hoher Geschwindigkeit die Gegenfahrbahn, überfuhr die Kreuzung Krempelsdorfer Allee / Friedhofsallee bei Rotlicht und beschleunigte nochmals in Richtung Segeberger Straße.
Den folgenden Verteilerkreis verließ der Mercedes „Sprinter“ an der ersten Ausfahrt in Richtung der dortigen Diskothek. Kurz hinter der Ausfahrt konnte der Lieferwagen am rechten Fahrbahnrand zum Stehen gebracht werden.
Der 26-jährige Fahrer musste schließlich durch Polizeibeamte aus dem Fahrzeug herausgeholt und zu Boden gebracht werden. Wegen des deutlich wahrnehmbaren Atemalkoholgeruchs wurde die Entnahme einer Blutprobe angeordnet und am Montagmorgen (31.10.2016) gegen 00.25 Uhr in den Räumlichkeiten des Polizeizentralgewahrsams durchgeführt.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Lübeck wurde der Fahrer des Lieferwagens nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen vom Polizeigewahrsam entlassen. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.
Der von dem 26-jährigen Mann gefahrene Mercedes Sprinter wurde abgeschleppt. Bei der Besichtigung des Fahrzeuges wurde ein massiver Frontschaden festgestellt. Es ist davon auszugehen, dass der Lieferwagen vor der Verfolgungsfahrt bereits in einen Unfall verwickelt war, von dem die Polizei bisher noch keine Kenntnis hat. Etwaige Zeugen oder der/die Geschädigte eines Unfalls werden gebeten, sich mit dem 2. Polizeirevier in Lübeck (0451 – 1310) in Verbindung zu setzen.
Aussender: Polizeidirektion Lübeck, Stefan Muhtz
Redaktion: TG