Um die durch Abholzung entstehenden Umweltschäden zu reduzieren und gleichzeitig die Nahrungsmittelsicherheit zu verbessern, ist es notwendig, dass die Landwirtschafts- und Forstindustrien in den einzelnen Ländern stärker miteinander kooperieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) http://fao.org , der generell ein großes Missverhältnis zwischen beiden Bereichen bemängelt. Demnach sind in tropischen Nationen zwischen 2000 und 2010 rund sieben Mio. Hektar Regenwald gerodet worden. Als „Nettogewinn“ seien dabei aber nur sechs Mio. Hektar Farmland herausgekommen…
„Wälder stabilisieren die Erde“
„In diesem Jahr widmet sich der Bericht vor allem den besonderen Herausforderungen und Möglichkeiten, die im komplexen Zusammenspiel zwischen Wäldern, der Landwirtschaft und einer nachhaltigen Entwicklung eine wichtige Rolle spielen“, stellt FAO-Generalsekretär Josè Graziano da Silva schon in der Einleitung des 125 Seiten langen Berichts klar. Die Ergebnisse würden deutlich aufzeigen, dass nicht nur beide Bereiche für sich nachhaltiger agieren müssen, sondern auch, dass sie besser kooperieren müssen. „Es ist essentiell, dass sich beide Sektoren in den Landnutzungsplänen wiederfinden, um die Ziele nachhaltiger Entwicklung zu erreichen, die Nahrungsmittelsicherheit sicherstellen und den Klimawandel bekämpfen zu können“, so da Silva.
Es gebe keinen Zweifel daran, dass Wäldern und Bäumen aus Sicht einer nachhaltigen Landwirtschaft eine besondere Bedeutung zukommt. „Sie stabilisieren die Erde und das Klima, regulieren den Fluss von Wasser, spenden Schatten und bieten Bestäubern einen natürlichen Unterschlupf. Als Teil einer umfassenden landwirtschaftlichen Planung können sie deshalb auch mithelfen, die Produktivität der Ernteerträge zu steigern und somit sicherstellen, dass Hunderte von Millionen Menschen genug Nahrungsmittel zur Verfügung haben“, erläutert der FAO-Chef.
Länder mit niedrigen Einkommen
Laut Angaben der UN-Behörde ist es in den Jahren 2000 bis 2010 insbesondere in Ländern mit niedrigen Einkommen zum größten Rückgang von Waldbeständen für die Gewinnung von Ackerfläche für die Nahrungsmittelproduktion gekommen. Die groß angelegte kommerzielle Landwirtschaft ist dabei mit knapp 40 Prozent für den Hauptteil der Abholzung verantwortlich. Kleinere Landwirtschaften kamen hierbei auf 33 Prozent, für den Bau von Infrastruktur und die städtische Expansion wurden jeweils zehn Prozent der Waldflächen geopfert und der Bergbau verschlang knapp sieben Prozent.
Den Bericht „State of the World’s Forests“ (PDF) der Food and Agriculture Organization of the United Nations finden Sie hier: http://www.fao.org/3/a-i5588e.pdf
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Aussender: pressetext, Markus Steiner
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Redaktion: TG