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Virushepatitis: So viele Opfer wie bei Aids oder TBC – Aktueller Analyse nach starben 2013 weltweit etwa 1,45 Mio. Menschen

Virushepatitis ist weltweit eine der führenden Todesursachen. Die Zahl der Opfer entspricht jener, die durch Krankheiten wie Aids oder Tuberkulose verursacht wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Imperial College London http://imperial.ac.uk und der University of Washington http://washington.edu . Hepatitis-Infektionen und ihre Komplikationen waren allein 2013 für den Tod von 1,45 Mio. Menschen verantwortlich – und das trotz Impfstoffen und neuen Therapien…Foto: pixelio.de, Christian Daum

Maßnahmen schnell umsetzen

Laut der WHO http://euro.who.int starben 2014 rund 1,2 Mio. Menschen durch Aids-bedingte Ursachen. Tuberkulose forderte 1,5 Mio. Opfer. Die WHO arbeitet seit Mai 2016 an einer weltweiten Strategie zur Bekämpfung dieser Krankheit. Eines der Ziele ist die Senkung der Sterblichkeit um zehn Prozent. Den Experten nach sollten die Pläne rasch umgesetzt werden, um diese Krise zu bekämpfen.

Virushepatitis bezieht sich auf fünf verschiedene Formen – A, B, C, D und E. Einige können durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen werden, A und E hingegen über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser. Weltweit sind die meisten Todesfälle auf B und C zurückzuführen. Eine Infektion führt in der Regel zur schweren Schädigung der Leber und macht die Betroffenen anfälliger für Leberkrebs. Erste Symptome werden jedoch häufig nicht bemerkt. Die Schädigung kann daher so lange unbemerkt bleiben, bis es zu spät ist.

Insgesamt 183 Länder analysiert

Für die aktuelle Studie analysierten die Wissenschaftler Daten aus 183 Ländern, die aus dem Zeitraum 1990 bis 2013 stammten. Es zeigte sich, dass sich die Anzahl der Todesfälle in etwas mehr als zwei Jahrzehnten um fast 60 Prozent erhöhte. Verantwortlich dafür ist zum Teil das Bevölkerungswachstum. Die Anzahl der Todesopfer aufgrund von Krankheiten wie Tuberkulose und Malaria hat jedoch abgenommen.

„Obwohl es wirksame Behandlungsmöglichkeiten und Impfstoffe gibt, wird nur sehr wenig Geld für diese Patienten ausgegeben“, so Graham Cooke vom Imperial College London. Das gelte vor allem im Vergleich mit Malaria, HIV/Aids und Tuberkulose. „Der Preis für die neuen Medikamente ist jedoch für kein Land leistbar.“ Die Bedrohung sei in Ostasien am größten. Anders als bei vielen anderen Krankheiten sterben mehr Menschen in Ländern mit einem hohen oder mittleren Einkommen an den Folgen einer Infektion als in armen Ländern.

Aussender: pressetext, Michaela Monschein
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Redaktion: TG