Aussender: Deutscher Fußball-Bund e.V.

1:0 GEGEN NORDIRLAND: DEUTSCHLAND HOLT SICH DEN GRUPPENSIEG

Gruppensieg! Die deutsche Nationalmannschaft hat sich bei der Europameisterschaft in Frankreich mit einem überzeugenden 1:0 (1:0) am abschließenden dritten Vorrundenspieltag gegen Nordirland Platz eins in der Gruppe C gesichert. Mario Gómez (29.) erzielte für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw im Pariser Prinzenpark das Tor des Tages. Allerdings wäre ein höherer Sieg angesichts zahlreicher guter Torchancen verdient gewesen…

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„Wir hätten zur Halbzeit drei oder vier zu Null führen müssen“, betonte Löw nach dem verdienten Gruppensieg, das Wort „müssen“ sprach er langsamer und deutlich lauter. Positiv sah es Mats Hummels: „Wenn wir auf die absoluten Top-Teams treffen, werden wir noch eine Schippe drauflegen können.“

Müller trifft den Pfosten

Gute fünf Minuten benötigte die deutsche Mannschaft, um das Zepter in die Hand zu nehmen und Druck auszuüben. Folgerichtig ergaben sich die ersten Chancen für den Weltmeister: Mesut Özil leitete ein Zuspiel von EM-Debütant Joshua Kimmich direkt in den Lauf von Thomas Müller weiter, der aber frei vor dem nordirischen Keeper Michael McGovern (8.) scheiterte.

Doch Deutschland blieb dran und hatte kurz darauf die nächste Situation, als Jérôme Boateng Özil steil schickte, dieser aber ebenfalls frei vor McGovern den Ball nicht im Tor unterbrachte (11.). Mario Götze (12.) kam nur eine Szene später aus zehn Metern in Schussposition, wurde aber geblockt, Kimmich lupfte den Nachschuss über das Tor.

Die Nordiren überstanden so die erste Druckphase des DFB-Teams unbeschadet, setzten trotz einiger Bemühungen aber nur wenige Akzente nach vorne. Jamie Ward gab in der 26. Minute den ersten Torschuss aus der Distanz ab. So war es weiterhin die deutsche Mannschaft, die sich Torchancen erarbeitete: Erst zielte Müller (23.) nach Ablage von Gómez knapp am langen Pfosten vorbei, dann köpfte der Bayern-Profi eine Flanke von Kimmich an den rechten Torpfosten (27.).

Gómez trifft mit links

Dann aber war es soweit. Özil spielte Müller den Ball in den Lauf, der im Strafraum gleich mehrere Abwehrspieler und den Torwart auf sich zog. Mit Übersicht legte Müller den Ball für Gómez ab, der das Spielgerät aus zehn Metern ins leere Tor schoss. Trotz der Führung spielte das Löw-Team unbeirrt nach vorne – Müller traf in der 34. Minute aus zwölf Metern in zentraler Position die Latte des nordirischen Tors, Gómez (41.) verpasste freistehend aus 15 Metern seinen zweiten Treffer.

Bei einsetzendem Regen übernahm die deutsche Mannschaft auch nach dem Seitenwechsel sofort wieder die Spielkontrolle. Die erste Schusschance leitete erneut Kimmich über die rechte Seite ein. Butterweich flankte der Rechtsverteidiger den Ball in den Lauf von Götze (52.), der im reaktionsschnellen McGovern seinen Meister fand. Nur Sekunden später landete der Ball erneut bei Götze – diesmal grätschte er den Ball aus fünf Metern knapp am linken Pfosten vorbei.

Eingewechselter Schweinsteiger wird deutscher EM-Rekordspieler

Deutschland spielte unverändert stark, verpasste es aber, eine der vielen Torchancen zu einem weiteren Treffer zu nutzen. So parierte McGovern einen Flachschuss von Sami Khedira aus 20 Metern. Die tapferen Nordiren suchten in dieser Phase ihr Heil in der Offensive, bissen sich aber an einer kompakten deutschen Verteidigung die Zähne aus. Jonny Evans (61.) hatte mit einem Kopfball nach einer Ecke den lange Zeit einzigen Abschluss.

In der 69. Minute wurde dann Bastian Schweinsteiger eingewechselt, der durch seinen 15. Einsatz bei EM-Endrunden alleiniger Rekordspieler Deutschlands wurde. Die deutsche Mannschaft schaltete derweil einen Gang runter, blieb aber das spielbestimmende Team. Chancen hatten vor der Schlussphase lediglich noch Gómez (73.), der einen Schritt zu spät kam, und Kimmich (76.) mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze.

Für Deutschland geht es am Sonntag in Lille weiter

Deutschland kam auch in der Schlussphase nicht mehr in Bedrängnis. Gómez (82./89.) und Özil (83./90.+1) hatten weitere gute Abschlüsse, verpassten aber ihre Gelegenheiten. Einziger Grund zur Besorgnis nach einem überzeugenden Spiel: Abwehrchef Boateng war in der 76. Minute angeschlagen ausgewechselt worden – eine Diagnose stand direkt nach Schlusspfiff noch aus.

Als Gruppensieger trifft Deutschland am Sonntag (ab 18 Uhr) in Lille auf die Slowakei oder den Dritten der Gruppe F (Ungarn, Island, Portugal oder Österreich). Die Nordiren dürfen derweil hoffen, als einer der vier besten Gruppendritten noch ins Achtelfinale einzuziehen. Wales oder Frankreich würde dann der Gegner lauten. Polen trifft nach einem 1:0 (0:0) im Parallelspiel gegen die Ukraine als Zweiter der Gruppe unterdessen am Samstag (ab 15 Uhr) in St. Etienne auf die Schweiz. Die Ukraine war bereits nach dem zweiten Spieltag ausgeschieden.

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Foto: www.dfb.de
Redaktion: TG