Aussender: Nicola Kabel, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (SH)

Deformiertes Fass im Kernkraftwerk Krümmel – Ursache wird untersucht

KIEL. Bei einer Voruntersuchung zur Neuverpackung von 478 Fässern schwach- und mittelradioaktiver Filterkonzentrate ist im Kernkraftwerk Krümmel ein Fass mit einer starken Deckelwölbung aufgefallen. Beim Lösen der Deckelschrauben innerhalb des Kontrollbereichs des Kernkraftwerks wurde der Fassdeckel durch sich hoch drückendes Filterkonzentrat um ca. 20 Zentimeter angehoben. Ein Teil des Fassinhalts trat über den Rand (siehe Bild in der Anlage). Das Fass war im Jahr 2002 befüllt worden…

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Vergleichbare Befunde wurden an anderen Fässern in der abgeschlossenen Kampagne nicht festgestellt. Personal oder Bevölkerung waren und sind nicht gefährdet. Es wurden auch keinerlei Korrosionserscheinungen an den 478 Fässern festgestellt.

Für das Fass mit aufgewölbtem Deckel hat die Reaktorsicherheitsbehörde (Energiewendeministerium) angeordnet, den Schadensmechanismus zu untersuchen. Das übergetretene Filterkonzentrat wurde in ein leeres Fass gefüllt. Dieses sowie das auffällige Fass wurden zurück ins Fasslager verbracht. Dort sollen jetzt unter anderem die Nuklidzusammensetzung und der Restfeuchtegehalt analysiert werden.

Die gemessene Dosisleistung bei unmittelbarem Kontakt mit dem beschädigten Fass betrug etwa 160 Mikrosievert pro Stunde und im Abstand von einem Meter ca. 15 Mikrosievert pro Stunde. Damit liegt die Dosisleistung im zu erwartenden Bereich. Aerosolgetragene Aktivität wurde nicht gemessen. Messungen der Oberflächenkontaminationen mittels Wischtests zeigten keine Auffälligkeiten. Alle Arbeitsvorgänge finden im Kontrollbereich und unter Beachtung der einschlägigen Strahlenschutzmaßnahmen (zweiter Overall, Filtermasken u.a.) statt. Die effektive Dosis für beruflich strahlenexponierte Personen darf im Kalenderjahr 20 000 Mikrosievert nicht übersteigen.

Hintergrund

Insgesamt lagern im KKW Krümmel in zwei Kavernen und im Fasslager 1332 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. An keinem dieser Fässer sind bisher Korrosionsschäden wie im KKW Brunsbüttel festgestellt worden.

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Redaktion: TG