Junge Flüchtlinge im Schulsystem: Aktuelle Zahlen, Daten, Fakten

KIEL. Das Ministerium für Schule und Berufsbildung hat heute (29. März) neue Zahlen, Daten und Fakten zu den Themen Sprachförderung und Integration junger Flüchtlinge vorgelegt…

· Im allgemein bildenden Bereich werden derzeit 6.680 Schülerinnen und Schüler in den Basisstufen beschult. Sie verteilen sich auf 182 DaZ-Zentren und 438 DaZ-Klassen.

· Die 3918 Schülerinnen und Schülern an den BBS und RBZ erhalten hier ein Angebot an Berufsorientierung und Deutschunterricht im Ausbildungsvorbereitungsjahr (AVJ) und in den Berufseingangsklassen (BEK). Einige mit höherem Sprachstand haben bereits die Möglichkeit genutzt, eine Ausbildung im Dualen System oder in einer Berufsfachschule zu beginnen.

· Im Laufe des Jahres 2015 wurden insgesamt 365 zusätzliche Stellen für Lehrkräfte geschaffen, um Arbeit der DaZ-Zentren zu unterstützen und die Unterrichtsversorgung für alle Schülerinnen und Schüler auch vor dem Hintergrund des Anstiegs der Flüchtlingszahlen sichern zu können.

· Im Haushalt 2016 sind zur Nachsteuerung angesichts der ansteigenden Zahl von Schülerinnen und Schülern weitere bis zu 280 zusätzliche Lehrerstellen eingestellt sowie vier Millionen Euro für die Beruflichen Schulen. Durch einen Nachtragshaushalt sollen weitere 100 Lehrkräfte zur Verfügung stehen.

· Die Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände (LAG) wird in diesem Jahr fortgesetzt. 2015 konnten auf der Grundlage des mit 1,5 Millionen Euro ausgestatteten Sprachförderungs- und Integrationsvertrages über 100 Projekte der ergänzenden Sprachförderung am Nachmittag und in den Ferien realisiert werden.

· Bisher konnten die DaZ-Stellen im allgemein bildenden Bereich in der Regel mit ausgebildeten Lehrkräften besetzt werden, die zusätzlich eine DaZ-Qualifikation haben. Um den Bedarf auch künftig decken zu können, wird die modularisierte DaZ-Qualifizierung derzeit umgestellt auf ein „Blended-Learning-Konzept“, das Präsenz-elemente mit online gestützten Lerneinheiten verbindet. So kann die Dauer der Qualifizierung verkürzt werden, ohne die Inhalte oder die Qualität zu reduzieren.

· Die Ausbildungsangebote für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) wurden verstärkt: Junge Lehrkräfte, die ab 1. Februar ihr Referendariat nach der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung begonnen haben, können ein DaZ-Zertifikat erwerben, das die Hausarbeit im Rahmen der Staatsprüfung ersetzt. Dieses DaZ-Zertifikat erhält, wer an dem Kurs „ Deutsch als Zweisprache“ teilnimmt und diesen mit einer benoteten Abschlussklausur beendet.

· Das Bildungsministerium hat die Arbeit in den DaZ-Zentren durch die Bereitstellung von 500 Kartons mit Unterrichtsmaterialien unterstützt, die eine individualisierte Sprachförderung ermöglichen.

· Für die Beruflichen Schulen werden DaZ-Strukturen aufgebaut.

· Auch an den BBS und RBZ haben Lehrkräfte eine DaZ-Qualifikation erworben – insgesamt 121 Lehrkräfte.

Aussender: : Thomas Schunck, Ministerium für Schule und Berufsbildung (SH)
Redaktion: TG