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Zusammenleben macht Immunsysteme ähnlich – Neuer Studie nach verringern sich Abweichungen um fünf Prozent

Die Immunsysteme von Paaren gleichen sich an, wie die Katholieke Universiteit Leuven http://kuleuven.be gezeigt hat. Das Team um Adrian Liston hat Blutproben von 670 Personen zwischen zwei und 86 Jahren untersucht. Die Forscher erhielten die Menge der Immunzellen bei jedem von 54 verschiedenen Aktivierungszuständen. Zusätzlich wurden weitere Proben eines Viertels der Freiwilligen über einen Zeitraum von sechs Monaten analysiert.Foto: pixelio.de, pixplosion

Mikroben, Haushalt, Essen

Laut dem Team ist das Immunsystem bemerkenswert stabil. Auch nach einer Störung durch eine Krankheit kehrt es zum ursprünglichen Zustand zurück. Die Experten stellten jedoch fest, dass die Immunsysteme von Menschen, die zusammenleben, bemerkenswerte Ähnlichkeiten aufweisen. Die Forschungsergebnisse wurden in „Nature Immunology“ veröffentlicht.

„Es kam zu einer fünfprozentigen Verringerung der Abweichungen“, so Liston. Dieser Effekt ist größer, als er zum Beispiel beim Altern innerhalb von 40 Jahren festgestellt werden kann. Menschen in Beziehungen neigen dazu, eine ähnliche Ernährung und einen ähnlichen Lebensstil zu haben. Laut dem Wissenschaftler ist es wahrscheinlich, dass Aspekte der gemeinsamen Umwelt auch die Immunsysteme verändern.

Das gilt nicht nur für eine ähnliche Belastung, zum Beispiel durch Luftverschmutzung. Laut Holden Maecker von der Stanford School of Medicine teilen zusammenlebende Paare auch verbreitete Viren miteinander. Ähnlichkeiten konnten auch bei Darmbakterien festgestellt werden, die eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielen. Diese Ähnlichkeit könnte durch die Mikroben im Haushalt beeinflusst werden.

Kinder beeinflussen ebenfalls

Alle Teilnehmer der Studie waren auch Eltern. Liston geht daher davon aus, dass die Kinder bei der Übertragung der Mikroben ebenfalls eine Rolle gespielt haben könnten. Der einfachste Weg der Übertragung von Darmbakterien finde zum Beispiel beim Wechseln der Windeln statt. Kinder übernehmen von ihrer Mutter während der Geburt und beim Stillen ebenfalls Bakterien. Sie könnten beim Küssen auf den Vater übertragen werden. Manche Veränderungen könnten einen Menschen anfälliger für Infektionen machen – aber auch eine Stärkung bewirken.

Aussender: pressetext, Michaela Monschein
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Redaktion: TG