Immer noch viel zu wenige Deutsche nutzen Verschlüsselungsverfahren für den Schutz von privaten Daten. Zu diesem Schluss kommt der Berliner Digitalverband BITKOM http://bitkom.org in seiner aktuellen Umfrage. Konkret heißt das: 2015 haben nur 15 Prozent der User E-Mails verschlüsselt. Zum Vergleich: 2014 waren es mit 14 Prozent ähnlich viele. Allerdings verschlüsselten im Juli 2013, als die NSA-Affäre ins Rollen kam, nur sechs Prozent der Internetnutzer ihre E-Mails. Es besteht trotzdem weiter Aufholbedarf.
Zu kompliziert für breite Nutzung
„Das Interesse an der Verschlüsselung von Daten ist bei den Nutzern nach einem kurzen Hoch nicht weiter gestiegen. Mit der Verschlüsselung von E-Mails und Dateien können sich die Nutzer gut vor dem Missbrauch ihrer persönlichen Daten schützen. Die Anwendung ist aber häufig noch zu kompliziert“, unterstreicht BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Als Hauptgrund gaben 64 Prozent der Internetnutzer an, sich mit Verschlüsselung und Co nicht recht auszukennen. 59 Prozent sagen, dass ihre Kommunikationspartner auch keine Verschlüsselung einsetzen. Ein Viertel hält Verschlüsselung grundsätzlich für zu aufwendig. Neben der Verschlüsselung von E-Mails können Verbraucher auch Dateien auf ihrem Computer mithilfe einer Kryptografie-Software sichern. Davon machten 2015 zwölf Prozent der Internetnutzer Gebrauch. 2014 waren es elf Prozent und im Jahr davor acht Prozent.
Online-Dienste bieten Service an
Angesichts der Aktivitäten von Geheimdiensten und kriminellen Hackern, bauen viele Anbieter von Online-Diensten ihre Sicherheitsmaßnahmen aus und setzen dabei auch auf Verschlüsselung. Die am häufigsten verwendeten Standards für die Verschlüsselung einzelner E-Mails sind Pretty Good Privacy (PGP) sowie dessen Open-Source-Varianten OpenPGP und S/MIME. Mithilfe eines öffentlichen und eines privaten Schlüssels und der entsprechenden Software können E-Mails verschlüsselt und entschlüsselt werden.
Entscheidende Voraussetzung für eine Nutzung ist jedoch, dass Sender und Empfänger den gleichen Standard nutzen und den öffentlichen Schlüssel ausgetauscht haben. Neben der besseren Sicherung einzelner E-Mails kommen verstärkt Verschlüsselungsverfahren für die Verbindung zu Webseiten zum Einsatz. Bereits weit verbreitet sind gesicherte Verbindungen zum Beispiel beim Online-Shopping oder Online-Banking. Diese Transportverschlüsselung wird unter anderem durch Sicherheitsstandards wie Transport Layer Security (TLS), Perfect Forward Secrecy (PFS) oder das Netzwerkprotokoll DANE gewährleistet.
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
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Redaktion: TG