Foto: Sehwon Koh/Duke University

Nabelschnur könnte Menschen Augenlicht retten

Die Heilung degenerativer Augenerkrankungen könnte in der Nabelschnur liegen. Denn das Gewebe produziert Moleküle, die den Netzhautneuronen von Ratten dabei helfen, zu wachsen, sich zusammenzuschließen und zu überleben. Die Forschungsergebnisse rund um die Molekülgruppe der Thrombospondine wurden von der Duke University http://duke.edu in Kollaboration mit Janssen Research & Development erzielt.Foto: Sehwon Koh/Duke University

Augenleiden auf der Spur

„Während wir mehr darüber lernen, wie diese Zellen arbeiten, kommen wir dem Verständnis der Krankheitsstadien, in welchen diese Zellen untersucht werden sollten, einen Schritt näher“, berichtet Studienleiterin Cagla Eroglu von der Duke University. Denn die Forscher hoffen, einer Heilungsmethode für Augenerkrankungen wie der Makuladegeneration auf der Spur zu sein.

In einem Experiment wurden Zellen aus menschlichem Nabelschnurgewebe isoliert und gemeinsam mit Neuronen aus der Netzhaut einer Ratte in einer Flüssigkeit gebadet, ohne, dass sie einander direkt berührten. Die Netzhautneuronen bildeten durch den Einfluss der Nabelschnurzellen neue Synapsen aus und sogar Äste (Neuriten) wuchsen aus ihnen heraus, die für zusätzliche Verbindungen sorgen. Die Zellen hatten eine längere Lebensdauer als solche, die ohne Nabelschnurzellen gebadet wurden.

Nabelschnurgewebe heilt

Verantwortlich für das plötzliche Zellwachstum sind die Thrombospondine im Nabelschnurgewebe. Durch Blockierung dieser Moleküle reduzierte sich die Anzahl der eingegangenen Verbindungen zwischen den Zellen – und auch die Neuriten blieben aus. „Es ist spannend, dass Thrombospondine einen wirklich starken Effekt auf das Wachstum der Neuriten hatten“, meint Eroglu.

Nur ein Rätsel wurde noch nicht gelöst: Warum die Netzhautzellen in dem mit Nabelschnurzellen versetzten Bad länger lebten. Dafür scheinen die Thrombospondine, die das Augenlicht von Menschen retten könnten, nicht verantwortlich zu sein. Das Forscherteam macht sich daher auf die Suche nach den noch unbekannten lebensverlängernden Molekülen.

Aussender: pressetext, Marie-Thérèse Fleischer
Foto: Sehwon Koh/Duke University
Redaktion: TG