New York – Nachdem das Ölexportverbot in den USA nach 40 Jahren endgültig fällt, könnte es ironischerweise zum verstärkten Import des schwarzen Goldes in die Vereinigten Staaten kommen. Denn Amerika steht im globalen Wettbewerb. Daher nähert sich auch der Preis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) der internationalen Marke Brent an.
Neue Optionen für Unternehmen
WTI litt stärker unter dem Preisverfall als Brent – auch weil das Fracking-Öl die USA bis dato nicht verlassen durfte. Nun haben sich die Notierungen bereits wieder angenähert. Der Spread zwischen Brent und WTI hat sich auf 0,2 markant verringert. Der WTI Februar-Kontrakt notierte am Donnerstag nur noch 33 Cent niedriger als Brent.
Der März-Kontrakt war gar nur mehr um rund fünf Cent günstiger. 2011 lag der Unterschied bei 27 Dollar. „Für die US-Raffinerien, die es gewohnt sind, das Einheimische zu kaufen, ergeben sich durch die Preisangleichung neue Optionen“, lässt sich Analyst Peter Lee von BMI Research in einem „Bloomberg“-Bericht zitieren.
Liberalisierung nach über 40 Jahren
Am Mittwoch verkündete das Weiße Haus, dass es das 40-jährige Exportverbot von Öl aufheben wird. Hintergrund der Entscheidung: Die USA importierten so viel Öl, wie schon seit Jahren nicht mehr. Dieser Schritt sollte eine Wohltat für die Handelsgesellschaften darstellen, sind sich die Experten einig. Die Annäherung der Preise von Brent und WTI machen es laut Julius Walker, Consultant bei JBC Energy , eher unwahrscheinlich, dass die US-Exporte substanziell ansteigen werden.
Die derzeitige Preislage macht es eher wahrscheinlich, dass mehr Öl aus dem Atlantik – und zwar aus dem westafrikanischen Gebiet – nach Amerika importiert wird. Gemäß den aktuellen Berechnungen von BMI Research würde Brent einen um vier Dollar höheren Preis benötigen als WTI, um den US-Export wirklich markant ansteigen zu lassen.
Aussender: pressetext, Christian Sec
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Redaktion: TG