London – Herpes Zoster, auch bekannt als Gürtelrose, steht mit einem erhöhten Risiko eines Herzanfalls oder eines Schlaganfalls in Zusammenhang. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine http://lshtm.ac.uk gekommen. Das Virus ist weit verbreitet und verursacht auch Windpocken. Nach einer Erkrankung verbleibt Herpes Zoster inaktiv im Körper. Wird es auch nach vielen Jahren wieder aktiv, kann es zu Gürtelrose führen.
Vielfältige Ursachen
Die Erkrankung kann sich durch eine postherpetische Neuralgie weiter verschlimmern. Eine Gürtelrose kann in jedem Alter auftreten. Häufig tritt sie jedoch bei Personen über dem 60. Lebensjahr auf, die vor dem ersten Geburtstag an Windpocken erkrankt sind. Aber auch sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen. Derzeit ist noch nicht erforscht, warum das Virus erneut aktiv wird.
Experten nehmen an, dass akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch durch Infektionen verursacht werden. Verantwortlich dafür ist eine Störung innerhalb der Blutgefäße und der Gefäßwände, wodurch Blutgerinnsel entstehen können. 2006 wurde in den USA ein Impfprogramm für Personen über 60 Jahren eingeführt, das Todesfälle in Zusammenhang mit Herpes Zoster verhindern sollte. Das Team um Caroline Minassian wollte jetzt das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzanfalls nach einer Viruserkrankung untersuchen und auch die Auswirkungen der Impfungen.
Risiko deutlich erhöht
Die Wissenschaftler identifizierten 42.954 Medicare-Empfänger über 65 Jahren, bei denen Herpes Zoster diagnostiziert wurde und die einen Schlaganfall erlitten hatten. Dazu kamen 24.237 Empfänger mit Herpes Zoster und einem Herzanfall innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren. In einem nächsten Schritt wurde die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls oder Herzanfalls innerhalb von zwölf Monaten nach einer Herpes-Zoster-Diagnose berechnet. Diese Daten wurden mit den Zeiten ohne eine derartige Diagnose verglichen.
Bei Personen, denen Herpes Zoster ein Jahr zuvor diagnostiziert worden war, erhöhte sich die Schlaganfall-Wahrscheinlichkeit um das 2,4-Fache. Die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls stieg in der ersten Woche um das 1,7-Fache. In den sechs Monaten nach der Diagnose nahm das Risiko wieder langsam ab. Das Auftreten beider Erkrankungen schien unabhängig von einer Impfung gleich zu bleiben. Zu den Einschränkungen der Forschungsergebnisse gehört, dass schwerwiegende Lebensereignisse und Stress nicht berücksichtigt wurden und dass nur wenige der Teilnehmer geimpft worden waren.
Aussender: pressetext, Michaela Monschein
Redaktion: TG