Washington – Das „Standoff Suicide Bomber Detection System“ (SSBDS) kann einen Selbstmordbomber aus einer Entfernung von mehr als 100 Metern zuverlässig aufspüren. Das System, an dessen Verbesserung das US-Militär derzeit arbeitet, wurde ursprünglich von Forschern der Joint Improvised-Threat Defeat Agency entwickelt, um Truppen in Einsatzgebieten zu schützen. Den Wissenschaftlern zufolge lässt sich die Technologie in öffentliche Gebäude integrieren.
Besser als Röntgenstrahlung
Das SSBDS-System ist laut „Portal Defence One“ bereits 2012 in Afghanistan zum Einsatz gekommen. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl an Sensoren, die mittel- und langwelligen Infrarot- sowie den Terahertzbereich messen. Da die Technologie energiesparend und nicht ionisierend wirkt, ist sie weniger gefährlich als Röntgenstrahlung. Zusätzlich verfügt das System über eine Kamera.
Das Device zeigt drei unterschiedliche Perspektiven: Ein Schwarz- und Weiß-Infrarot-Bild, ein helloranges Terahertz-Bild sowie ein normales Bild. Abnormitäten wie unter der Kleidung versteckter Sprengstoff erscheinen als dunkle Bereiche im Negativraum, die eigentlich weiß oder orange sein sollten. Die Entwickler wollen das Device verbessern, indem sie hyperspektrale Bildverarbeitung integrieren. Dadurch soll der Detektionsbereich vergrößert werden.
Terroranschläge nehmen zu
Die steigende Anzahl von Terrorangriffen in zivilen Bereichen macht den Einsatz solcher Systeme auch abseits von Militär-Einsatzgebieten notwendig. Am Beispiel der jüngsten Ereignisse in Paris wird deutlich, dass akuter Handlungsbedarf besteht. Deshalb könnte das SSBDS-System an öffentlichen Plätzen wie beispielsweise an Bahnhöfen und Stadien zum Einsatz kommen.
Aussender: pressetext, Carolina Schmolmüller
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Redaktion: TG