KIEL. Ministerpräsident Torsten Albig hat gemahnt, die Erinnerung an Krieg und Zer-störung, an Völkermord und an unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht zu vergessen. „Wir lernen nur aus der Geschichte, wenn es uns gelingt, die Erinnerung weiterzugeben an die, die diese Geschichte nicht erlebt haben“, sagte Albig heute (15. November) in der zentralen Gedenkstunde des Landes zum Volkstrauertag im Landtag in Kiel. Hierbei helfe die zukunftsgerichtete Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Paris sagte Albig: „Niemals lassen wir uns davon abbringen, dass der Weg der Völkerfreundschaft und der Völkerverständigung der richtige ist. Wir lassen uns keinen Weg des Hasses aufzwingen. Wir haben unsere Lektion gelernt.“ Diese Werte werde Deutschland sich nicht von fanatischen Verbrechern nehmen lassen, so der Regierungschef.
Auch heute noch sei der Volkstrauertag aktuell und relevant, so Albig weiter. So seien das Asylrecht, die Europäische Union und die Vereinten Nationen Beispiele dafür, was aus dem militärischen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen Zusammenbruch 1945 entstanden sei. Heute seien alle drei Errungenschaften in Frage gestellt. „Das nationalsozialistische Deutschland hatte unzählige Menschen in die Flucht gezwungen. Viele Nachbarländer hatten viel zu selten das gewährt, was unser Grundgesetz heute sichert: Asyl. Schutz vor Verfolgung“, sagte Albig.
Deutschland könne die Probleme der heutigen Welt nicht im Alleingang lösen. Albig: „Daher müssen wir heute europäische Lösungen finden. Alle Staaten der Wertegemeinschaft Europa müssen sich bemühen, diejenigen, die vor Verfolgung und Krieg in Syrien, Irak oder Eritrea Schutz suchen, menschenwürdig unterzubringen und ihnen human zu begegnen.“ Es müsse möglich sein, drei Millionen Menschen auf der Flucht, mit denen die EU bis 2017 rechne, in einer Staaten- und Wertegemeinschaft mit einer halben Milliarden Menschen aufzunehmen.
Aussender: Carsten Maltzan, Lars Erik Bethge, Staatskanzlei Schleswig-Holstein
Redaktion: TG