Väter nehmen an Gewicht zu, wie eine großangelegte Studie der Northwestern University herausgefunden hat. Demnach nimmt der durchschnittliche, mit seinem Kind zusammen lebende Mann um die 1,8 Meter Körpergröße rund 2,2 Kilogramm zu, nachdem dieser erstmals Vater wurde. Im Vergleich dazu liegt die Gewichtszunahme bei Vätern, die nicht bei ihren Kindern wohnen, durchschnittlich bei rund 1,6 Kilogramm. Männer hingegen, die noch keine Väter sind, verlieren im selben Beobachtungszeitraum rund 0,7 Kilo.
Neue Verantwortung
Für die Untersuchung wurden die Gewichtsentwicklungen von jugendlichen Männern bis hin zum jungen Erwachsenenalter verfolgt. In der Studienanordnung wurde versucht, andere Faktoren, die eine Gewichtszunahme begründen könnten, zu kontrollieren. Dazu zählen unter anderem Alter, Rasse, Ausbildung, Einkommen, Partnerschaft und sozialer Status.
Dass eine Ehe zu einer Gewichtszunahme bei Männern führt, ist bekannt. Die Vaterschaft in einer Ehe beschleunigt diesen Effekt nochmals. Die Hauptursache für die Gewichtszunahme dürfte der veränderte Lifestyle und die verändernden Essgewohnheiten sein. „Man hat neue Verantwortung, wenn man Kinder hat und kann sich nicht mehr so um sich selbst kümmern, wie davor. Die Familie wird zur Priorität“, meint Studienleiter Craig Garfield.
10.253 Männer analysiert
Und auch die Essgewohnheiten ändern sich. „Wir alle kennen die Väter, die das stehengelassene Essen ihrer Kinder aufessen“, so Garfield. In den 20 Jahren, die in der Studie berücksichtigt worden sind, wurde das Gewicht aller 10.253 Teilnehmer an vier unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen. Im frühen Jugendalter, späten Jugendalter, in den Mitte 20ern und frühen 30ern.
Die gesundheitlichen Spätfolgen von Übergewicht sind bekannt und beinhalten ein größeres Risiko für Herzinfarkt, Diabetes und Krebs. „Wir haben nun festgestellt, dass der Übergang zur Vaterschaft ein wichtiger Entwicklungsschritt für Männer darstellt“, unterstreicht Garfield. „Nun muss die Medizin darüber nachdenken, wie man diesen Männern helfen kann, weil sie in den meisten Fällen nicht von sich aus zum Arzt gehen.“
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein