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„Flop-Kunden“ verdammen Produkte zu Misserfolg – 13 Prozent greifen mit Sicherheit zu Ware, die sich nicht halten wird

Evanston/Cambridge/München – Laut neuesten Forschungen gibt es einen Kundenstock, der mit Vorliebe Produkte kauft, die floppen werden. Rund 13 Prozent der Bevölkerung greifen beim Shoppen die Hälfte der Zeit zu Waren, die sich nicht lange auf dem Markt halten werden. Eric Anderson von der Northwestern University http://northwestern.edu und seine Kollegen vom MIT http://web.mit.edu nennen diese Menschen „Vorläufer des Versagens“.Foto: pixelio.de/Vera Deunert

„Jeder Konsument muss selbst Erfahrungen sammeln und seine Intuition schärfen – es liegt in der Selbstverantwortung jedes Einzelnen, sich zum Beispiel im Internet über ein Produkt zu informieren oder noch eine zweite Meinung einzuholen“, meint Anne M. Schüller, Expertin für Kundenloyalität und Loyalitätsmarketing http://anneschueller.de , im Gespräch mit pressetext. Niemand anderer als der Konsument selbst könne sich davor schützen, zu einem Flop-Produkt zu greifen.

Nischenprodukte floppen häufig

Laut den Forschern müssen sich aber auch die Marken und Verkäufer vorsehen: „Wenn man sich sowohl die persönliche Geschichte des Kunden bezüglich dem Kauf von Flops ansieht, als auch die Tendenz, zu Nischenprodukten zu greifen, kann ein Verkäufer die Vorläufer des Versagens von Nicht-Vorläufern unterscheiden und bessere Entscheidungen darüber treffen, ob er ein neues Produkt weiter verkaufen soll“, schreiben die Autoren. Beispiele für Flop-Produkte sind Diet Crystal Pepsi und Frito Lay Lemonade.

„Nischenprodukte floppen vor allem offline“, erklärt Schüller dazu. „Online finden die Nischenprodukte leichter einen Markt. Bei Produktneueinführungen empfiehlt es sich aber, ihre Beliebtheit vorab zu testen – das geschieht in sogenannten Buzzer-Communitys. Die Buzzer testen das Produkt und geben ein erstes Feedback, ob es etwas taugt – wenn ja, machen sie es später auch im persönlichen Umfeld bekannt. Das beugt Flops vor.“

Forscher auf Suche nach Erfolgs-Vorläufern

Neben den Käufern, die mit Sicherheit zu einem schlechten Produkt greifen, gibt es aber auch jene, die den Wert der Ware sofort erkennen – die „Vorläufer des Erfolgs“. „Mehr Forschung wird benötigt, um beide Typen von Vorläufern treffsicherer zu erkennen“, so die Forscher. Diese verkaufstechnischen Glücksbringer werden im Influencer-Marketing bereits eingesetzt: „Das ist eine neue Form von Marketing, bei der der Einfluss von Personen, etwa von Bloggern, genutzt wird, um das Produkt zu vermarkten. Das funktioniert aber nur, wenn das Produkt gut ist“, erörtert Schüller abschließend.

Aussender: pressetext, Marie-Thérèse Fleischer
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein