Warnung vor Betrugsmasche „Schockanruf“

Ratzeburg – Bisher Unbekannte versuchten am vergangenen Samstagvormittag aus Russland stammende Frauen mit „Schockanrufen“ um ihr Geld zu bringen. Kurz vor 09.00 Uhr rief eine unbekannte Frau bei einer 63- jährigen Ratzeburgerin in der Friedrich- Ebert- Straße an und teilte ihr mit, dass ihre Tochter angeblich einen Unfall gehabt hätte.

Die unbekannte Frau sprach Russisch. Anschließend reichte die Unbekannte den Telefonhörer an einen Mann weiter, der für die Operation ihrer Tochter 30.000 Euro forderte. Die 63- jährige legte auf. Sie rief ihre Tochter an. Die Tochter war wohlauf.

Anschließend informierte sie die Polizei. Zu einer Geldübergabe kam es nicht. Beim zweiten Mal riefen die mutmaßlichen Betrüger gegen 10.00 Uhr bei einer 51- jährigen Frau in der Straße Brahmsallee an.

Auch hier soll die Tochter der 51- jährigen einen Unfall gehabt haben. Außerdem hätte die Tochter bei dem Unfall noch ein Kind schwer verletzt. Sie sollte Geld bezahlen, weil sonst die Behandlung des Kindes gefährdet wäre. Die 51- jährige durchschaute das „Spiel“ legte auf und rief ebenfalls ihre Tochter an. Der Tochter ging es gut. Gegen 10.35 Uhr riefen die Unbekannten bei einer 46- jährigen in der Matthias- Claudius- Straße an. Allerdings ging hier die 13- jährige Tochter ans Telefon. Die Mutter war zu dem Zeitpunkt nicht zuhause. Hier teilte die unbekannte Frau mit, dass die Mutter der 13- jährigen nach einem Unfall im Krankenhaus liegen würde und bereits operiert sei. Die Frau gab auch hier den Telefonhörer an einen Mann weiter, der von der 13- jährigen Geld für die Operationskosten einforderte. Sie verabredete sich mit einem angeblichen Bekannten des Anrufers, um ihm 2000 Euro Bargeld, die Ersparnisse ihrer Mutter, zu übergeben. Die Geldübergabe fand auf dem Verbindungsweg zwischen dem Ratzeburger LIDL- Markt und dem Matthias- Claudius- Weg statt. Erst später versuchte das Mädchen ihre Mutter anzurufen. Ihrer Mutter ging es gut. Einen Unfall hatte es nie gegeben.

Beschreibung des Mannes (Geldübergabe- angeblicher Bekannter):

– ca. 35 bis 38 Jahre alt

– ca. 1,80 Meter

– dunkler Teint- möglicherweise Osteuropäer oder Südländer

– schlank

– lange Beine, große Nase

– sprach Deutsch mit Akzent

– dunkle Jacke, blaue Jeans

Die Kriminalpolizei in Ratzeburg bittet in diesem Zusammenhang Zeugen, die die Geldübergabe auf dem Verbindungsweg beobachtet haben und etwas zu der Fluchtrichtung des Tatverdächtigen sagen können, sich mit ihr unter der Rufnummer 0451/ 809- 0 in Verbindung zu setzen. Außerdem bittet die Kriminalpolizei weitere eventuelle Geschädigte, sich nicht davor zu scheuen, die Polizei anzurufen. Wertvolle Verhaltenstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de (unter „Gefahren an der Haustür- Vorgetäuschte Notlagen“).

Aussender: Polizeidirektion Ratzeburg, Sonja Kurz
Redaktion: TG / Hallo-Holstein