KIEL. Innenminister Stefan Studt hat den am 6. Mai auf der Flüchtlingskonferenz in Kiel geschlossenen Flüchtlingspakt als Meilenstein in der Integrationspolitik Schleswig-Holsteins bezeichnet. „Der Pakt ist ein tragfähiges Fundament mit greifbaren Bausteinen für eine Integration vom ersten Tag an“, sagte Studt am Freitag (22. Mai) im Landtag in Kiel. Integrationspolitik orientiere sich erstmalig an den Lebenslagen der Menschen, nicht an ihrem Aufenthaltsstatus.
Flüchtlinge sollen unmittelbar nach ihrer Ankunft in Schleswig-Holstein an Sprach- und Orientierungskursen teilnehmen. Schon in den Erstaufnahmeeinrichtungen sollen die Flüchtlinge über eine Berufsanerkennung, Schulung und Jobsuche beraten werden. Die individuellen Fähigkeiten und familiären Verhältnissen der Menschen einerseits und die Gegebenheiten und Bedarfe in den Kommunen andererseits sollen dann künftig darüber entscheiden, wo die Flüchtlinge nach ihrer Zeit in der Erstaufnahmeeinrichtung eine Bleibe finden. So werde zusammengebracht, was zusammen passe. „Das wahre Leben mit dem Menschen im Mittelpunkt tritt an die Stelle eines schematischen Einwohnerschlüssels“, sagte der Minister.
Mit vielen Partnern aus Kommunen, Kirchen, Wirtschaft, Ehrenamt, Wohnungswirtschaft, der freien Wohlfahrtspflege, Organisationen, Vereinen, Verbänden und weiteren Beteiligten ist durch den Flüchtlingspakt nach Ansicht von Studt ein Prozess in Gang gekommen, der alle wichtigen Themen von Integrations- und Migrationspolitik zusammenbringe: Sprache und Arbeit, Wohnen und Ehrenamt, Integrationssteuerung und Zuwanderungsverwaltung. „Diese Dinge und noch einiges mehr lassen sich nur zusammen denken und weiter entwickeln“, sagte der Minister. Zwischenbilanz werde zwar erst Ende nächsten Jahres gezogen, doch nach dem Auftakt der Flüchtlingskonferenz lasse sich heute bereits feststellen: „Schleswig-Holstein hält zusammen, wenn es darauf ankommt!“
Aussender: Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten, Thomas Giebeler
Redaktion: TG / Hallo-Holstein